Korschenbroich Komödie mit skurrilen Persönlichkeiten

Korschenbroich · Britisch-schwarzhumorig ist die aktuelle Produktion "Bubblegum und Brillanten" des Thalia-Theaters.

Dass sogar ein Selbstmord im Zentrum einer Komödie funktionieren kann, war jetzt im Liedberger Sandbauernhof zu sehen. In der neuen Thalia-Theater-Produktion "Bubblegum und Brillanten" von Jürgen Baumgarten dreht sich alles um das geplante Ableben von Sir George Middlesome (Berno Schmitz-Kamper) und seiner Gemahlin Lady Ellen (Ursula Kamper) - und beide sorgen damit für sehr viel Heiterkeit.

Dass "Bubblegum und Brillanten" eine höchst vergnügliche Kriminalkomödie ist, ist zum Teil dem Theater um den Selbstmord, zum anderen Teil der hervorragenden schauspielerischen Leistung von Berno Schmitz-Kamper und seiner Ehefrau Ursula zu verdanken.

Aber zu dem Erfolg kommen noch etliche weitere Bausteine hinzu, die alle zu einem positiven Gesamteindruck beitragen. Ein "Running Gag" ist etwa der nur zu hörende Kater: Immer, wenn jemand den Raum betrifft, macht sich ein unsichtbarer Stubentiger bemerkbar. Er wird später aus Versehen erschossen und vom Diener Mortimer (Peter Klingel) zu einem Braten verarbeitet und serviert. Apropos Mortimer: Peter Klingel hat mehr als eine Nebenrolle. Er entpuppt sich als Mann mit vielen Talenten, der die Angewohnheiten seiner Herrschaften genau kennt und ihnen gerne zuhört - selbst dann, wenn sie ihren ehelichen Pflichten nachkommen.

Die Rolle der Unsympathischen hat Lady Martha Gladstone übernommen, von Ina Kahl auf höchst amüsante Weise verkörpert. Ihre Dienerin Jane (Jeannine Fervers) ist dafür umso liebenswerter, sie soll bald ein Techtelmechtel mit Jonathan (Ralf Pint) verbinden. Überhaupt wimmelt es bei "Bubblegum und Brillanten" nur so vor ausgefallenen Persönlichkeiten wie den drei Bridge-Damen (Sabine Loobes, Claudia Prinzen und Stefanie Simon). Ebenfalls alles andere als farblos: Der ehemalige Einbrecher, der neu im Metier des Auftragskillers unterwegs ist (Axel Loobes): Er wird von seiner dominanten Frau Wendy (Kerstin Hübner) dazu gedrängt wird, endlich den Auftragsmord an Sir George und Lady Ellen auszuführen. Dumm nur, dass sich bei denen der Wille zum Weiterleben durchgesetzt hat.

Es geht zum Schluss noch einmal richtig turbulent zur Sache. Sir George und Lady Ellen sollten für den Killer an einem Brillantring zu erkennen sein. Doch plötzlich tragen alle Anwesenden einen solchen Ring, der übrigens aus dem Kaugummiautomaten stammt. Kann das Killerkommando noch gestoppt werden? Was wird aus Sir George und Lady Ellen? So viel sei an dieser Stelle verraten: Es gibt ein Happy-end. An Selbstmord oder Mord denkt am Schluss niemand mehr.

Karten sind noch erhältlich für die Aufführung am Sonntag, 26. April, 18 Uhr.

(barni)
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