Korschenbroich Mehrheit im Hauptausschuss lobt neuen Auftritt der Stadt

Korschenbroich · Bekanntlich sind die Geschmäcker verschieden. Deshalb verwunderte es nicht, dass es im Hauptausschuss für das am Donnerstag vorgestellte neue Erscheinungsbild der Stadt (die NGZ berichtete) keine hundertprozentige Begeisterung gab. Allerdings überwog das Lob bei weitem.

 Moderne Bildmarke und frischer Slogan: Die Reaktionen im Hauptausschuss zum neuen Erscheinungsbild der Stadt fielen positiv aus.

Moderne Bildmarke und frischer Slogan: Die Reaktionen im Hauptausschuss zum neuen Erscheinungsbild der Stadt fielen positiv aus.

Foto: Stadt Korschenbroich

Der neue Slogan, den die Stadtverwaltung mit Diplom-Designer Sascha Bonneß erarbeitet hat, kommt mit drei Worten aus: "Stadt. Land. Heimat." Hanne Wolf-Kluthausen (FDP) kann sich nicht so recht mit dem Begriff "Heimat" anfreunden: "Das wirkt auf mich sehr konservativ, sehr stark an die Schützen angelehnt." Dynamik bringe der Claim nicht zum Ausdruck. "Man kann ja unterschiedlicher Ansicht sein, aber Heimat ist wesentlich mehr als das Schützenwesen", gab Bürgermeister Marc Venten zu verstehen. Außerdem sei der Begriff "Heimat" austauschbar. Wenn es beispielsweise um das größte Sportereignis in Korschenbroich geht, lautet der Claim "Stadt. Land. Citylauf." Wolfgang Houben (Die Grünen) hat ebenfalls keine Probleme mit dem Begriff "Heimat", und unter den Schützen seien auch viele junge Männer, die man durchaus mit dem Begriff "Dynamik" in Verbindung bringen könne. Das vereinheitlichte Bild findet er sehr gelungen.

Paul Jahny erklärte, dass seine Fraktion, die SPD, die Arbeit des Designers Bonneß, einem jetzt in Mönchengladbach lebenden Korschenbroicher, positiv sehe. Der Begriff "Heimat" solle auch junge Menschen ansprechen, da auch Neubürger in der Stadt schnell eine neue Heimat finden könnten. Thomas Siegers (CDU) sprach von einem "aufgefrischten Corporate Design" und von "einem Schritt nach vorne".

Das Stadtwappen ist sehr stark abstrahiert worden - für Bürgermeister Marc Venten Anlass genug, "an die Adresse der Traditionalisten" folgende Botschaft zu richten: "Das Stadtwappen, das 1975 vom Regierungspräsidenten genehmigt worden war, wird es weiterhin geben, zum Beispiel auf den Fahnen und den Dienstsiegeln der Stadt." Peter Holzenleuchter (CDU) kritisierte nur ein kleines Detail, lobte aber das Gesamtwerk: Der untere linke Teil des stark abstrahierten Stadtwappens erinnere ihn an eine Sichel.

Die Schriftart, die jetzt übereinstimmend gelobt wurde, heißt Roboto. Sie wurde zwar von Google entwickelt, darf aber kostenlos genutzt werden. Wie teuer die Entwicklung des Corporate Designs war, wollte Bürgermeister Marc Venten in öffentlicher Sitzung nicht verraten. Er sagte nur so viel: "Der Betrag wird nicht aus der Stadtkasse bezahlt, sondern von der Wirtschafts- und Entwicklungsgesellschaft Korschenbroich."

(NGZ)
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