Krefeld A 57: Politik fordert jetzt Tempo 100 statt Tunnel

Krefeld · Im Rat haben sich am Dienstagabend vier Fraktionen – CDU, SPD, Grüne und Linke – auf eine gemeinsame neue Position zum Ausbau der Autobahn 57 in Krefeld geeinigt. Nur die UWG und die FDP bleiben weiterhin bei der Forderung eines Tunnels für den sechsspurigen Ausbau.

Im Rat haben sich am Dienstagabend vier Fraktionen — CDU, SPD, Grüne und Linke — auf eine gemeinsame neue Position zum Ausbau der Autobahn 57 in Krefeld geeinigt. Nur die UWG und die FDP bleiben weiterhin bei der Forderung eines Tunnels für den sechsspurigen Ausbau.

Die jahrzehntelange Debatte um den Autobahnausbau könnte jetzt einvernehmlich enden. Der alte Ratsantrag aus dem Jahr 2007 zum A 57-Ausbau sah eine Tunnel-Trog-Lösung auf den kompletten zehn Kilometern Krefelder Stadtgebiet vor — später wurde dieser Antrag sogar noch um die Forderung ergänzt, dass der Tunnel-Trog überdacht werden soll. Nachdem der Landesvertreter Michael Heinze zuletzt im Planungsausschuss forderte, Krefeld solle von der Tunnelforderung Abstand nehmen, folgten die vier Fraktionen mit dem gestrigen Beschluss diesem Wunsch.

Im Kern trägt der neue Antrag jetzt die Botschaft, den Lärmschutz gegenüber der derzeit vom Bund bevorzugten Variante namens "V6 - LS 3" deutlich zu verbessern. Der Rat fordert nun eine Verlängerung sowohl der gebogenen Lärmschutzwände wie auch der Mittellärmschutzwände. Die Außenlärmwände sollen schon vor der Baustelle weitestgehend errichtet sein, um die Belastungen für die Anwohner zu minimieren. Der Antrag, über den gestern der Rat abgestimmt hat, sieht unter anderem bis zur Zeit des Autobahnausbaus generell nur noch Tempo 100 auf Krefelder Stadtgebiet vor.

Der bessere Lärmschutz war eine SPD-Forderung, die CDU hatte sich für einen schnellen Ausbau des Oppumer Teilstücks stark gemacht; auch dieser Aspekt ist im Antrag enthalten.

Der Rat fordert außerdem, dass die Stadtverwaltung in die Gestaltung der Lärmschutzwände einbezogen wird und dass die Blickachsen für die Geismühle unter Berücksichtigung des Lärmschutzes möglichst weit offen gehalten werden. Außerdem sollen Bund und Land auf den Ausbau der B 288 zur Aufbahn auf Krefelder Stadtgebiet verzichten und keine neue Uerdinger Rheinbrücke neben der alten Brücke bauen. Zudem soll der Hafen über die Nordanbindung an die B 288 angebunden werden.

Das konkrete Szenario hat der Landesbetrieb Straßen NRW bereits aufgezeigt: Für das Oppumer Teilstück sind die Planungen weit gediehen, dort könnte der Ausbau vorgezogen werden.

(RP)
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