Krefeld Fabel: "Sehe in der CDU Krefeld keinen geeigneten OB-Kandidaten"

Krefeld · Der langjährige CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel glaubt, dass die Partei einen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl von auswärts wird finden müssen. Namen seien ihm bisher nicht präsentiert worden.

Die Suche nach einem Oberbürgermeisterkandidaten, den die Krefelder CDU 2015 ins Rennen schickt, gestaltet sich offenbar komplizierter als gedacht. In größerer Runde ist noch kein Kandidat vorgestellt worden. Der ehemalige CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel, der bei der Kandidatensuche mitredet, sagte auf Anfrage: "Mir sind noch keine Personen präsentiert worden. Ich sehe in der Krefelder CDU auch keinen geeigneten OB-Kandidaten. Wir werden uns wohl für jemanden von auswärts entscheiden müssen."

Krefelds amtierender Oberbürgermeister Kathede hatte vor einem Monat überraschend erklärt, für die OB-Wahl am 13. September 2015 doch nicht mehr kandidieren zu wollen. Am 8. November 2014 nun soll der neue Krefelder CDU-Oberbürgermeister-Kandidat durch die Krefelder CDU auf einem Parteitag nominiert werden. Wer wird's? Fabels Nachfolger, CDU-Fraktionschef Philibert Reuters, sieht keinen Grund zur Hektik: "Das Oberbürgermeisteramt ist der sensibelste Job, den es in der Stadt gibt. Wir sind in einer sehr guten Spur und werden zu gegebener Zeit einen Kandidaten präsentieren." Sein Terminkalender und der von Parteichef Marc Blondin seien derzeit "prall gefüllt".

Bei der Kandidatensuche über die Stadtgrenzen hinaus steht Krefeld womöglich auch in Konkurrenz zur Domstadt Köln - auch dort wird noch ein CDU-Oberbürgermeisterkandidat gesucht.

Blondin und Reuters bilden in der CDU gemeinsam die OB-Findungskommission. Zuletzt hatte es Stimmen gegeben, die behaupteten, Reuters und Blondin müssten sich bei der Kandidatenauswahl erst die Genehmigung einer Runde von Altvorderen holen. Diese Runde sollte aus dem langjährigen und einflussreichen CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Evertz, den Alt-Oberbürgermeistern Hansheinz Hauser und Dieter Pützhofen sowie Wilfrid Fabel bestehen. Reuters betonte: "Das Gremium, das die Entscheidung trifft, ist der Kreisvorstand, wir müssen den Kandidaten keinem vorgeschalteten Gremium präsentieren." Er sagte aber auch: "Natürlich unterhält man sich im Vorfeld mit einigen Persönlichkeiten parteiintern über geeignete Kandidaten."

Je mehr Zeit verrinnt, desto weniger Zeit bleibt für den neuen CDU-Kandidaten, sich zu präsentieren. Die SPD kann das Vakuum derzeit nutzen: Kathstede hat zuletzt repräsentative Termine wie den Empfang der 2500 neuen Studierenden im König-Palast abgesagt, stattdessen seinen ersten Stellvertreter, Bürgermeister Frank Meyer (SPD) vorgeschickt. Der ist bekanntlich SPD-Kandidat für das Oberbürgermeisteramt 2015. Auf Facebook kommunziert Meyer rege, welche Vereine und Veranstaltungen er in Vertretung Kathstedes besucht: Schützenfest Traar, Hochschulempfang, 140 Jahre Friedenskirche, Fischeln Open. Derart beflügelt, glaubt die SPD schon an Meyers Wahlsieg. Als Frank Meyer im Rat am Donnerstagabend gegen 23 Uhr für einige Minuten in Abwesenheit Kathstedes die Sitzung leitete, schoss SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen ein Foto, stellte es noch während der Sitzung bei Facebook ein, schrieb darunter: "Frank Meyer leitet die Stadtratssitzung, ab 2015 dann als Oberbürgermeister."

(RP)
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