Angeblich 15 Fälle in Krefelder Caritas-Heim Pfleger wirft Altenheim fahrlässige Tötung vor

Krefeld · Ein Altenpfleger aus Krefeld wirft seinem Arbeitgeber, einem Caritas-Heim, 15 Fälle fahrlässiger Tötung vor. Ein Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft bestätigte am Dienstag den Eingang einer detaillierten Strafanzeige.

 Die Caritas-Zentrale im Hansa-Haus am Krefelder Hauptbahnhof.

Die Caritas-Zentrale im Hansa-Haus am Krefelder Hauptbahnhof.

Foto: Thomas Lammertz

Das berichtet der "Express". Die Vorwürfe müssten nun geprüft werden. Der Pfleger habe schon früher eine Anzeige erstattet - die Ermittlungen hätten den damaligen Vorwurf aber nicht erhärtet. Mit der neuen Anzeige erhebe der Mitarbeiter nun weitere Vorwürfe und führe andere Fälle an.

Die Caritas in Krefeld wies die Vorwürfe zurück. Es gebe keine Defizite bei der Personalsituation oder der Betreuung. "Wir sind entsetzt", sagte eine Sprecherin. Man habe sich nichts vorzuwerfen. Laut "Express" soll eine 101-Jährige mit einem Rollstuhl unbeaufsichtigt eine Treppe hinabgestürzt sein, sich dabei schwer verletzt haben und fünf Tage später gestorben sein.

Das Bett einer 81-Jährigen sei entgegen den Vorschriften ungesichert gewesen. Sie habe das Bett deshalb nachts verlassen können, sei gestürzt, habe sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen und sei einen Tag später gestorben. Das Leiden einer psychisch kranken Frau sei unbeachtet geblieben, sie habe unter Ernährungsmängeln gelitten und sei entkräftet im Alter von 61 Jahren gestorben.

Bislang habe es mit dem langjährig beschäftigten Pfleger keine Auseinandersetzungen gegeben, so die Caritas-Sprecherin. Der gibt laut Zeitung an, mit seiner Anzeige die Öffentlichkeit wachrütteln zu wollen.

"Ich kann nicht mehr länger schweigen. Die alten Leute sind nicht ausreichend beschützt, betreut und versorgt worden. Ihre Nöte wurden missachtet", wird er zitiert. Die Personallage werde geschönt.

(lnw/csi/jco)
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