Tennis Der HTC Blau-Weiß musste nicht zittern

Krefeld · Tennis-Bundesliga: Die Mannschaft aus dem Stadtwald bot den Zuschauern bei ihren vier Heimspielen tolles Tennis und schaffte trotz des vielleicht kleinsten Etats der Liga den Klassenerhalt. Die Vorfreude auf die neue Saison ist sehr groß

 Teamchef Olaf Merkel (vorne) konnte von der Bank aus die Spiele seiner Schützlinge häufig sehr entspannt verfolgen. Mit dem Zuschauerzuspruch Jahr sind Blau-Weißen zufrieden sein. Klubchef Hajo Ploenes (re.) freut sich nach dem letzten Einzel der Saison gemeinsam mit Maximo Gonzales über den Klassenverbleib.

Teamchef Olaf Merkel (vorne) konnte von der Bank aus die Spiele seiner Schützlinge häufig sehr entspannt verfolgen. Mit dem Zuschauerzuspruch Jahr sind Blau-Weißen zufrieden sein. Klubchef Hajo Ploenes (re.) freut sich nach dem letzten Einzel der Saison gemeinsam mit Maximo Gonzales über den Klassenverbleib.

Foto: kn

Der Jubel kannte am 10. August an der Hüttenallee bei den meisten der 1400 Zuschauer keine Grenzen, als Maximo Gonzales im letzten Einzel der Saison gegen den für Neuss aufschlagenden Filippo Volandri zwei Matchbälle abwehrte und selber seinen ersten Matchball verwandelte. Damit gab es am Klassenverbleib des HTC Blau-Weiß Krefeld endgültig nichts mehr zu rütteln. Klubchef Hajo Ploenes stürmte auf den Centercourt und umarmte den Argentinier. Das war der Höhepunkt einer tollen und der seit langem erfolgreichsten Bundesliga-Saison im Stadtwald. Mit zwei Siegen und zwei Unentschieden wurde aus eigener Kraft der Abstieg verhindert.

"Unser Kader war noch nie so gut wie in diesem Jahr", sagte Olaf Merkel, als er im Juni einen Blick auf die neue Saison warf. Denn so ein unglaubliches Rechenschieberfinale wie 2013 und der Rettung mit dem letzten Aufschlag wollte der Teamchef nicht mehr erleben. Dafür sollte mit Jürgen Melzer ein Weltklassespieler sorgen. Der zweifache Wimbledonsieger aus Österreich gab den Blau-Weißen seine Zusage. Der 33-jährige gehörte bereits in jungen Jahren zum Aufgebot der Krefelder und startete dann auf der ATP-Tour seine erfolgreiche Karriere. Doch dann verletzte sich die neue Nummer eins im Stadtwald am Fuß. Aus dem "Sechser im Lotto", wie Olaf Merkel Melzers Verpflichtung bezeichnete, wurde kein Haupttreffer. Doch auch ohne sein Zugpferd konnte der Teamchef ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen. Das bestätigte sich gleich am ersten Wochenende. Mit Siegen gegen die beiden Aufsteiger Bremerhaven und Reutlingen stellten die Blau-Weißen früh die Weichen auf den Klassenverbleib. Selbst gegen den neuen Deutschen Meister Halle lag ein Punktgewinn in der Luft. Alle vier Einzel und ein Doppel gingen erst im Match-Tiebreak verloren. Dieser "kleine dritte Satz" wurde den Krefeldern zu häufig entscheidend zum Verhängnis. Sonst wäre am Ende ein Platz in der Tabellenmitte durchaus drin gewesen. Bei der Zusammenstellung der Mannschaft bewies der HTC viel Fingerspitzengefühl. Denn Olaf Merkel lag mit seiner Vorahnung, wann welche Spieler zur Verfügung stehen könnten, fast immer richtig. "Es hört natürlich auch Glück dazu", sagte der Teamchef. Von den Neuzugängen war Flavio Cipolla die größte Überraschung. Der 30-jährige Italiener, im April 2013 die Nummer 70 der Welt (aktuell ATP 188) gewann für den HTC vier seiner fünf Einzel. Vom Vorjahreskader bestätigten Martin Alund und Pablo Galdon, dass es richtig war, sie zu halten. Um ein starkes Team 2015 muss sich der HTC keine Sorgen machen. Bereits vor einem Monat präsentierten Olaf Merkel und Hajo Ploenes ein vielversprechendes Aufgebot. Neben Jürgen Melzer gehört mit Paolo Lorenzi ein weiterer Top-Spieler zum Team.

(RP)
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