Krefeld Pinguine Pinguine eine erfolgreiche Schießbude

Del · Eishockey: Obwohl die Krefelder in den beiden Spielen gegen Straubing und in Wolfsburg insgesamt 91 Schüsse kassierten, verließen sie jeweils als Sieger das Eis. Der Hauptgrund dafür sind die Leistungen von Torwart Tomas Duba.

 Torwart Tomas Duba war Sonntag im Spiel gegen Wolfsburg nach dem dritten Gegentreffer so sauer, dass er sich seine Schutzmaske vom Kopf zog und sich auf den Hosenboden setzte.

Torwart Tomas Duba war Sonntag im Spiel gegen Wolfsburg nach dem dritten Gegentreffer so sauer, dass er sich seine Schutzmaske vom Kopf zog und sich auf den Hosenboden setzte.

Foto: Citypress24/Andreas Grietsch

In ihrer bisher holprigen Startphase kehrten die Pinguine am Wochenende mit zwei Siegen in die Erfolgsspur zurück. Mit dem zehnten Tabellenplatz sind die KEV-Fans aber nur aus einem Grund zufrieden: Die rheinischen Rivalen Köln und Düsseldorf sind im Rückspiegel zu erkennen. Ansonsten gab besonders die Leistung im Heimspiel gegen Straubing kaum Anlass zur Hoffnung, dass es langfristig aufwärts gehen wird. Für den Kopf war das 2:0 sicher sehr wertvoll, denn zwei Tage später wirkte die Mannschaft in Wolfsburg selbstbewusster und konnte einen erheblich größeren Anteil ihres Potenzials abrufen.

Das große Manko sind nach wie vor die zu vielen Schüsse, die den Weg zum Tor von Tomas Duba finden. Freitag waren es 45 der Tigers, Sonntag 46 der Grizzly Adams. Dabei hatte Rick Adduono seinen Schützlingen mit auf den Weg gegeben, maximal 30 oder besser nur 25 Schüsse des Gegners zuzulassen. An dem um 1,5 Meter vergrößerten Drittel kann das alleine nicht liegen. Das Abwehrverhalten ist noch nicht konsequent genug. Hauptsächlich Tomas Duba ist es zu verdanken, dass fünf Punkte eingesammelt wurden. In Wolfsburg stand ihm bei drei Lattenschüssen der Gastgeber das Glück des Tüchtigen zur Seite. Richtig sauer war er 20 Sekunden vor der zweiten Pause, nachdem die Pinguine in Unterzahl den Treffer zum 3:3-Ausgleich kassiert hatten und er wütend seine Torwartmaske vom Kopf zog. Der Puck lag beim Gestochere schon unter seiner Fanghand. Kapitän Herberts Vasiljevs reklamierte umsonst und quittierte das nach Spielende mit einer abfälligen Handbewegung Richtung Schiedsrichter.

Während am Freitag die Unterstützung der Fans und die drei Punkte das Positivste waren, gab es in Wolfsburg mehr Lichtblicke. "Das war eine klare Steigerung gegenüber dem Straubing-Spiel. Es war aber generell ein ganz anderes Match. Das wurde intensiver und mit mehr Tempo geführt," meinte Co-Trainer Reemt Pyka. Erfreulich, dass Colin Long so langsam den Eindruck erweckt, schon bald sein komplettes Leistungsvermögen abrufen zu können. Der Amerikaner leitete den schönsten Angriff des Spiels ein, den Martin Schymainski mit dem Treffer zur 3:2-Führung abschloss. Dass Long ein sicherer Penaltyschütze ist, weiß in der DEL jedes Kind. Das trifft für Norman Hauner bisher nicht zu. "Der Trainer hat mich gefragt, ob ich mich gut fühle. Ich habe ja gesagt und bin aufs Eis gegangen", sagte der Siegtorschütze. Adduono lobte ihn schon vor dem Match in hohen Tönen und hatte ihn deswegen auch für Tyler Beechey in die dritte Sturmreihe befördert: "Norman ist der beste junge deutsche Stürmer bei uns." "Es ist schön, wenn der Trainer mir das Vertrauen schenkt. Ich versuche, mich dem Trainer anzubieten und mich dann reinzubeißen und da zu sein", sagte Hauner. Damit sein Team am kommenden Wochenende bei den durchaus lösbaren Aufgaben am Freitag im König-Palast gegen Augsburg und zwei Tage später in Hamburg in der Erfolgsspur bleibt, begann Adduono bereits auf der Rückfahrt mit der Video-Analyse des Wolfsburger Schussfestivals. Denn Duba wird nicht immer verhindern können, dass die Gegner trotz der Mehrzahl der Schüsse als Verlierer vom Eis gehen. Nach dem gestrigen freien Tag will der Coach ab heute im Training dafür sorgen, dass sein Torhüter künftig nicht so unter Dauerbeschuss gerät.

(RP)
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