Krefeld Wie Krefeld früher Bahn fuhr

Krefeld · Das Museum der Historischen Verkehrsmittel am Preußenring präsentiert sich ab Sonntag in modernerem Gewand. Neben zwei großen Modellbahn-Anlagen sind dort Nachbauten alter Fahrzeuge und Exponate von der Pferdebürste bis zum Geldwechsler zu sehen.

Neun Monate lang war die Historische Verkehrsmittelschau in dem kleinen Museum am Preußenring – wenige Meter links neben dem Nordbahnhof – mit ihren Exponaten und Modellen aus der Geschichte der Krefelder Eisen- und Straßenbahn sowie zwei Modellbahnanlagen geschlossen. In dieser Zeit wurden die Räume durch die SWK neu gestrichen, der Boden abgeschliffen und neu versiegelt, die Glasbaustein-Fenster gesäubert und die Lampen erneuert. "Am Sonntag wird die Schau wiedereröffnet und kann dann – wie jeden zweiten Sonntag im Monat – von 10 bis 13 Uhr besucht werden", sagte Carsten Liedtke, SWK-Vorstand und Vorsitzender des Vereins "Schluff und historische Verkehrsmittel Krefeld" voller Vorfreude.

Ein gutes Dutzend Freiwilliger der drei betreuenden Vereine Freunde der Eisenbahn, Interessengemeinschaft Schienenverkehr Krefeld und Linie 1 haben in den neun Monaten den Bestand katalogisiert und die Exponate aus- und zwischengelagert und ein neues Präsentationskonzept erarbeitet. Von einer Striegelbürste der Crefelder Pferdebahn von 1883 über Modelle alter Fahrzeuge wie dem eines Busses der Krefelder Straßenbahn (!) von 1935 bis hin zu einem Geldwechsler, mit denen die Schaffner bis in die frühen 60er Jahre das Fahrgeld kassierten, reichen die zahlreichen Ausstellungsstücke. Technikbegeisterte werden ihre Freude an einem Seilzugstellwerk, einem 45 Jahre alten Straßenbahnantrieb oder einem Fahrschalter von 1959/60 haben. Optische Höhepunkte – sicher nicht nur für Kinder – sind die beiden Modellbahnanlagen: die H 0-Ausführung der Gleisanlagen rund um den den Nordbahnhof aus der Zeit um 1900 und die Großbahnanlage mit Straßenbahnzügen.

"Für die H 0-Anlage haben wir rund 30 Loks und fast 100 Waggons, darunter den Kaiserlichen Hofzug, mit dem der Wilhelm II. 1902 und 1906 von Moers nach Krefeld gefahren ist", berichtet Rüdiger Johst von den Freunden der Eisenbahn. Sieben Triebfahrzeuge und gut drei Dutzend Wagen stehen für den Besatz der Großbahnanlage zur verfügung.

Zur Eröffnung am Sonntag werden auch die zehn Stellwände mit tollen historischen Fotos von Bussen, Bahnen und dem Schluff sowie erläuternden Texten komplett fertig sein.

(RP)
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