Krefeld Wieder ein Feuer bei Compo im Hafen

Krefeld · Beide Feuerwachen rückten gestern aus, um die Flammen in der Flüssigdüngeanlage Compo im Hafen zu bekämpfen.

Wieder Brand bei Compo im Krefelder Hafen
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Wieder Brand bei Compo im Krefelder Hafen

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Pechschwarze dunkle Wolken über dem Rheinhafen sorgten gestern bei den Menschen in Gellep-Stratum, Linn und Uerdingen für ungute Erinnerungen. Nur wenige Meter entfernt von der Stelle, wo vor knapp zwei Jahren auf dem Gelände des Düngemittelherstellers Compo ein Großbrand ausgebrochen war, musste die Krefelder Berufsfeuerwehr gestern mit 90 Mann erneut tätig werden. Um 14.56 hatte die Firmenleitung die Einsatzkräfte alarmiert, weil der Dachstuhl einer fünfgeschossigen Flüssigdüngeranlage auf einer Fläche von 400 Quadratmetern brannte.

"Die Flammen konnten über mehrere Drehleitern schnell gelöscht werden", sagte Sprecher Kai Günther am Einsatzort. Schwieriger gestaltete sich die Bekämpfung des Feuers in den Rohren der Abgaswaschanlage. Nach dem Abschiebern der Versorgungsleitungen für die Anlagen brannten Reststoffe und Gase im Innern und sorgten nicht nur für meterhohe Flammen, die immer wieder aus dem Schornstein schlugen, sondern auch für den dunklen Rauch. "Der Brandherd liegt innerhalb der Rohre", berichtete Günther, um die Schwierigkeit des Einsatzes herauszustreichen.

2012: Düngemittel-Lagerhalle in Krefeld in Flammen
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Nach etwa eineinhalb Stunden hatten die beiden Wachen der Krefelder Berufsfeuerwehr, die während des Einsatzes von einem Hubschrauber sowie Experten der Bezirksregierung Düsseldorf für Katastrophen- und für Strahlenschutz unterstützt wurden, die Folgebrände durch die erhitzte Abgasleitung unter Kontrolle. Die Kühlung der Leitung musste noch mehrere Stunden fortgesetzt werden. Während des Einsatzes übernahmen die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehren den Brandschutz für Krefeld.

Dass die Erinnerungen an den September 2012, als eine riesige Halle aus Holz mit 33000 Tonnen Kunstdünger bei Compo in Brand geraten war, nicht nur bei den Anwohnern sofort präsent waren, sondern auch bei den Verantwortlichen der Firma, zeigt deren nervöse Reaktion. Pressevertreter wurden mit Hilfe der Polizei an ihrer Arbeit gehindert und des Geländes verwiesen. "Wenn die Firma von ihrem Hausrecht Gebrauch macht, müssen wir das respektieren", sagte einer der Polizisten.

Ein Tag danach: So sieht der Brandort aus
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Vor knapp zwei Jahren ist die Rauchwolke gut 300 Meter hoch in den Himmel aufgestiegen und weit ins Ruhrgebiet hinein gezogen. Die Menschen waren besorgt, dass von den Inhaltsstoffen eine Gesundheitsgefahr ausgehen könnte. Nach vielfältigen Messungen gaben die Behörden damals Entwarnung. "Das Feuer diesmal ist mit dem Einsatz damals überhaupt nicht zu vergleichen", betonte Günther gestern. Die Bevölkerung zu warnen, sei nicht notwendig gewesen, sagte er.

(RP)
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