Kreis Heinsberg Markenzeichen fürs Begas Haus

Kreis Heinsberg · Das Heinsberger Begas Haus ist nominiert für den Titel "Europäisches Museum des Jahres".

Kreis Heinsberg: Markenzeichen fürs Begas Haus
Foto: NN Begas Haus

Ein Logo ist auch ein Markenzeichen. Und seit mehr als einer Woche ziert, im Wortsinn, das Logo "European Museum of the Year Award - Nominee 2017" die Homepage des Begas Hauses, dem Museum für Kunst und Regionalgeschichte des Kreises in Heinsberg. "Wir haben sozusagen an die Tür zum Olymp der europäischen Museumswelt angeklopft und wurden hereingelassen." - neben großer Freude ist bei Museumsleiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann auch Genugtuung darüber herauszuhören, dass das seit 2014 sichtbare neue Konzept des Hauses internationale Anerkennung findet. Dafür sorgt das Europäische Museums-Forum (EMF), das den Preis (Award) seit 1977 vergibt. Und das Begas Haus ins Finale um den Wettbewerb befördert hat.

 Vor allem die regionalgeschichtliche Abteilung des Begas Hauses überzeugte die Jurorin Laurella Rincon. Ende Oktober war die Kultursachverständige aus Paris im Heinsberger Museum zu Gast.

Vor allem die regionalgeschichtliche Abteilung des Begas Hauses überzeugte die Jurorin Laurella Rincon. Ende Oktober war die Kultursachverständige aus Paris im Heinsberger Museum zu Gast.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

46 Museen hatten sich beworben, 24 wurden in die Endausscheidung des EMF genommen, nachdem die elfköpfige Jury der in Mailand etablierten Institution in den vergangenen Monaten die Bewerber-Museen inspiziert hatte. Ende Oktober war die für Deutschland zuständige Jurorin Laurella Rincon, Kultursachverständige aus Paris, in Heinsberg, um sich eine Innen-Ansicht des Begas Hauses zu verschaffen. Zu verifizieren, was die schriftlichen Bewerbungsunterlagen des früheren Kreismuseums angekündigt hatten. Bei aller der Jurorin gebotenen Neutralität war beim und nach dem Rundgang durch das Haus, geführt von Leiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann, wohl zu erkennen, dass der schnuckelige Komplex am Fuß des Kirch- und Burgbergensembles der Kreisstadt sich an der europäischen Messlatte justieren lassen kann.

 Dr. Rita Müllejans-Dickmann leitet das Begas Haus.

Dr. Rita Müllejans-Dickmann leitet das Begas Haus.

Foto: Laaser Jürgen

Ein Themenschwerpunkt des Museums ist Darstellung der und Auseinandersetzung mit der Künstlerfamilie Begas, deren Begründer Carl-Josef der ältere am 30. September 1794 in der Hochstraße geboren wurde. Mehrere seiner Kinder erlangten ebenfalls teils große Anerkennung als Maler und Bildhauer - und die einen reichen Fundus von Werken hinterließen.

Laurella Rincon faszinierte auch die regionalgeschichtliche Abteilung des Hauses. Rita Müllejans-Dickmann: "Sie hat ausdrücklich die konzeptionelle Einbindung der Regionalgeschichte in den Themenrundgang gelobt. Ihr gefiel besonders die Fokussierung auf besonders qualitätsvolle Exponate, wie beispielsweise der Kirchenschatz von St. Gangolf in Heinsberg. Besonders gelungen fand sie in dieser Abteilung auch die medialen Vertiefungsstationen, sie lobte sowohl deren Gestaltung und Möglichkeiten, als auch die dennoch dezente gestalterische Einbeziehung, ohne die Originalexponate zu dominieren."

Auch für ihr "kleines Team", ihr Stellvertreter Dr. Wolfgang Cortjaens schied aus Kostengründen 2015 aus, ist die Nominierung für die Endausscheidung im Mai in Zagreb, so die Leiterin, die Bestätigung für das Konzept und dessen Einhaltung: "Ohne unbescheiden sein zu wollen, wir glauben, dass wir das verdient haben."

Allein die Nominierung ist schon ein Gewinn, denn das Logo wirbt in ganz Europa für das Begas Haus, schließlich steht das Europäische Museums-Forum unter der Schirmherrschaft des Europarats, zu dem sich 47 Staaten des Kontinents zusammengeschlossen haben, also 19 mehr als der Europäischen Union angehören. Dr. Rita Müllejans-Dickmann sagt abschließend: "Eine solche europaweite Marketingmaßnahme ist sonst unbezahlbar." Ein echtes Markenzeichen für das Heinsberger Begas Haus also.

(isp)
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