Fußball Ein Doppelaufsteiger kommt ins Waldstadion
Wegberg · Mittelrheinliga: Beeck spielt am Sonntag gegen den Siegburger SV. Der Heimatverein von Wolfgang Overath kickte bis Sommer 2015 noch in der Bezirksliga. Der FC muss den gesperrten Sebastian Wilms ersetzen.
Im Juli 2014 übernahm Kinan Moukhmalji den Trainerjob beim Siegburger SV 04 in der Bezirksliga - zwei Jahre später spielt der Klub nun in der Mittelrheinliga. In seinem ersten Jahr schaffte Moukhmalji den Aufstieg in die Landesliga, in seinem zweiten Jahr den Sprung in die höchste Amateurklasse am Mittelrhein. Einen dritten Aufstieg in Serie peilt der 45-Jährige jedoch nicht an: "Schon der Aufstieg in die Mittelrheinliga war alles andere als geplant. Wir wollten uns eigentlich in der Landesliga erst mal finden - dann lief es jedoch weit besser als erwartet. In der Mittelrheinliga geht es für uns nun aber wirklich nur um den Klassenerhalt", bekräftigt der Coach, der die Klasse als "Riesenherausforderung" ansieht. "Wir stehen da nicht unter Druck, meine junge und sehr lernwillige Mannschaft möchte diese Liga auch genießen."
Eine gute Gelegenheit dazu ergibt sich am Sonntag. Dann tritt der Doppelaufsteiger beim FC Wegberg-Beeck an. "Darauf freuen wir uns alle sehr. Wir haben gehört, dass die Anlage in Beeck toll sein muss", sagt Moukhmalji. Der kommt freilich mit gehörigen Personalsorgen ins Waldstadion: "Wir haben viele Verletzte." Darunter ist auch das Erfolgs-Sturmduo der Vorsaison: Mit zusammen 38 Toren hatten Felix Heinz und Julian Fälber gehörigen Anteil am Überraschungsaufstieg - übermorgen werden wohl beide ausfallen. Bei Heinz ist das wegen eines Bandscheibenvorfalls sicher, bei Fälber wegen einer Leistenzerrung sehr wahrscheinlich. "Dennoch werden wir die drei Punkte nicht per Post vorab nach Beeck schicken", versichert Moukhmalji schmunzelnd. Der SV kann sich zudem mit einem Sieg gegen Bezirksligist RW Hütte im Spiel um Platz drei des Kreispokals noch für den Mittelrheinpokal qualifizieren. "Die Liga genießt aber klar Priorität", unterstreicht Moukhmalji.
Nach zwei Spielen haben Beeck und Siegburg jeweils drei Punkte auf dem Konto. Der SV gewann zunächst das Aufsteigerduell beim VfL Rheinbach durch ein Tor in der Nachspielzeit 1:0, dann unterlag er daheim BW Friesdorf 0:1. Beeck startete mit dem beeindruckenden 4:0 gegen Hennef, verlor am Sonntag dann 1:2 in Bergisch Gladbach - und Sebastian Wilms mit Gelb-Rot. Bis zum Platzverweis hatte Beeck alles im Griff, führte auch 1:0 - nach der Karte kippte die Partie.
Weil Abwehrchef Wilms übermorgen also gesperrt ist, wird es in der Innenverteidigung eine Neubesetzung geben müssen. Wie die aussieht, darauf hat sich Henßen noch nicht festgelegt - wohl aber bei der Marschroute: "Wir spielen zuhause gegen einen Aufsteiger. Da wollen wir natürlich auch die Richtung vorgeben. Siegburg soll sich schon nach uns richten", erklärt Henßen.
