Kreis Heinsberg Zufriedenes Handwerk im Kreisgebiet

Kreis Heinsberg · Die Handwerkskammer Aachen stellt die Ergebnisse ihrer Herbst-Konjunkturumfrage vor. Demnach gibt es wohl im Kreis Heinsberg die zufriedensten Betriebe - 96 Prozent gaben positive Geschäftsbeurteilungen ab.

 Sprachen über den aktuellen Konjunkturbericht (v.l.): Christoph Rulle, Geschäftsführer des Autohauses Senden in Geilenkirchen, Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der HWK Aachen, Ingo Windeln, Geschäftsführer des Autohauses Senden, Peter Deckers, Hauptgeschäftsführer HWK Aachen und Dr. Michael Vondenhoff, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Heinsberg.

Sprachen über den aktuellen Konjunkturbericht (v.l.): Christoph Rulle, Geschäftsführer des Autohauses Senden in Geilenkirchen, Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der HWK Aachen, Ingo Windeln, Geschäftsführer des Autohauses Senden, Peter Deckers, Hauptgeschäftsführer HWK Aachen und Dr. Michael Vondenhoff, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Heinsberg.

Foto: Anke Backhaus

"Besser geht es eigentlich nicht." Peter Deckers, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen, sagt das mit Blick auf die Herbst-Konjunkturumfrage im Kammerbezirk. Im Klartext heißt das: 92 Prozent der Betriebe haben in den vergangenen sechs Monaten gute oder befriedigende Geschäfte erzielt.

Auf den Kreis Heinsberg bezogen erklärte Deckers: "Die zufriedensten Handwerksbetriebe gibt es unserer Herbst-Konjunkturumfrage zufolge im Kreis Heinsberg. Wenn 96 Prozent positive Geschäftsbeurteilungen abgeben, kann man von Champagnerlaune sprechen." Zwischen Herbst 2014 und Herbst 2015 fielen die Bewertungen im Kreis Heinsberg schlechter aus als der Kammerdurchschnitt, nun liegt der aktuelle Wert von 96 Prozent sogar vier Punkte darüber. Somit ist das Sommerhalbjahr für die meisten Handwerker sehr gut gelaufen. Peter Deckers nannte Gründe, so seien die Treibstoffe für die positive Dynamik unter anderem eine hohe Investitions- und Konsumneigung bei Verbrauchern und der gewerblichen Wirtschaft. Zudem ergebe sich im Kreis Heinsberg eine niedrige Arbeitslosigkeit sowie größere Bauvorhaben und auch Ansiedlungen im Kreisgebiet. Darum rechnen viele Unternehmen für das Winterhalbjahr mit einer guten bis befriedigenden Geschäftslage.

78 Prozent der Betriebe im Kreis Heinsberg gaben in der Umfrage stabile (52 Prozent) bis steigende Auftragseingänge (26 Prozent) an. So hat sich dann auch die Umsatzsituation stabilisiert. Dies sei, so die Unternehmer, günstiger Wind im Rücken, um für das Winterhalbjahr gerüstet zu sein. 81 Prozent erwarten stabile (54 Prozent) oder steigende (27 Prozent) Bruttoeinnahmen.

Damit einher geht, dass die Betriebe weiterhin auf ihr Personal setzen, so wollen 64 Prozent die Mannschaftsstärke beibehalten, 24 Prozent wollen sogar mehr Personal einstellen. Allerdings ergibt sich für die Betriebe auch ein Problem - Stichwort Fachkräftemangel. Das bestätigte Ingo Windeln, Geschäftsführer des Geilenkirchener Autohauses Senden. Das Autohaus habe in der Vergangenheit junge Fachkräfte aus Spanien im Betrieb beschäftigt, jedoch sei man mittlerweile auch in Schulen unterwegs, um für den Handwerksberuf zu werben. Dieses Engagement lobte Dr. Michael Vondenhoff, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Heinsberg, ausdrücklich. Erfreulich sei, so die Handwerkskammer, dass im Kreis Heinsberg zum 30. September 498 neue Ausbildungsverträge (plus 2,7 Prozent gegenüber 2016) abgeschlossen wurden. Ob es bei der positiven Trendwende bleibt, müsse aber noch abgewartet werden, denn mit der Auflösung von Lehrverträgen sei während der Probezeit immer zu rechnen. Gerade jungen Leuten empfiehlt Ingo Windeln vom Autohaus Senden, selbst aktiv zu werden, in die Betriebe zu gehen und im Verlauf von Praktika herauszufinden, ob das betreffende Berufsbild in Frage kommt. Damit, so Windeln, habe man gute Erfahrungen gemacht. Er bestätigte für sein Unternehmen volle Auftragsbücher. Doch damit stelle sich eben auch ein Problem, denn lange Vorlaufzeiten seien beispielsweise die Folge.

Wie die Handwerkskammer erklärte, seien viele freie Stellen im Handwerk zu vergeben. Diese sind in der Stellenbörse der HWK und ihrer Tochtergesellschaft QualiTec GmbH zusammengefasst. Die meisten Fachkräfte werden nach Angaben der HWK in den Berufen Elektroinstallateur, Installateur und Heizungsbauer, Kfz-Mechaniker, Tischler und Friseur gesucht.

(RP)
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