Monheim 100 Besucher lernen Firma Ecolab kennen

Monheim · In der "Langen Nacht der Industrie" öffnen einmal jährlich heimische Betriebe ihre Pforten für Besucher. Zum ersten Mal beteiligte sich auch die Monheimer Firma Ecolab. Rund 100 Interessenten nahmen die Einladung an.

Die Austgens wohnen nur wenige Meter entfernt. "Wir haben wohl gesehen, dass hier gebaut wird, wussten aber nie, was Ecolab genau macht." So schildern Wolfgang und Helga Austgen ihre Beweggründe, mal hinter den sonst verschlossenen Türen zu schnuppern.

Ecolab-Pressesprecherin Miriam Petrowski sorgt bei der "Langen Nacht der Industrie" mit Eckdaten des US-amerikanischen Unternehmens (Technologien und Dienstleistungen etwa im Bereich Hygiene) für staunende Besuchergesichter: "Wir haben 47.000 Mitarbeiter weltweit, davon rund 500 am Standort hier. Monheim ist unser europäischer Hauptsitz in Sachen Forschung und eins von weltweit sechs ,Innovation Center'." In der Stadt am Rhein werden Produkte entwickelt, die in insgesamt 170 Ländern vertrieben werden.

Eine Tour durch das "Innovation Center" stellt die Arbeitsbereiche des Unternehmens - Wasser, Lebensmittel, Energie und Umwelt - sehr anschaulich dar. Die nachgebaute Restaurantküche wirkt auf den ersten Blick blitzblank. Schwarzlicht bringt allerdings schonungslos Bakterienherde zum Vorschein. "Unglaublich", entfährt es der Besuchergruppe beim Blick auf Spülschwamm, Handtücher, Schneidbretter oder Abflussgitter. Im angrenzenden Hotelzimmer dürfen die Gäste einen Blick unter die Bettdecke werfen und entdecken Bettwanzen. "Ich lege nie wieder einen Koffer auf ein Hotelbett", entfährt es einer entsetzen Besucherin.

Hotel, Restaurants, Operationssäle oder Rohrleitungen und Raffinerien - Ecolab entwickelt Reinigungsprodukte, die Bakterien und Schädlinge in Schach halten. "Dass hier so viel Aufwand in Forschung investiert wird, war uns nicht bekannt", resümieren Helga und Wolfgang Austgen während des abendlichen Firmenrundgangs.

Auch Besucher Stefan Dütz ist überrascht: "Ich kannte Ecolab bisher überhaupt nicht. Die Tour ist eine schöne Gelegenheit, mal hinter verschlossene Türen zu blicken und große Arbeitgeber in der Region kennen zu lernen", lobt er. Auch Dr. Anke Desens ist positiv überrascht. "Ich bin bereits zum sechsten Mal bei der Langen Nacht der Industrie dabei", erzählt sie. Ich finde es spannend, die heimische Industrie mal von einer anderen Seite zu sehen." Da sie selbst in einem Krankenhaus arbeitet, kann die Düsseldorferin von dem Besuch bei Ecolab viele nützliche Informationen mitnehmen.

An verschiedenen Stationen lernen die Besucher unter anderem auch ganz Praktisches, etwa welche Fehler beim Händewaschen gemacht werden können oder wie der heimische Feudel so geschwungen wird, dass Bakterien keine Chance haben. Helga und Wolfgang Austgen nehmen nicht nur diese hilfreichen Tipps mit nach Hause: "Es ist gut zu wissen, was vor der Haustür so passiert."

(RP)
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