Monheim "Ich weiß nicht, was auf mich zukommt"

Auch gegen Einlassende war die Menschenschlange vor dem Eingang in die Aula am Berliner Ring lang. Bürgermeister Daniel Zimmermann erreichte die Aula bereits gegen 18.20 Uhr und wirkte müde aber gelassen. "Ich habe damit gerechnet, dass es friedlich bleibt", sagte er mit Blick auf die wenigen Rechten vor dem Gebäude.

 750 Monheimer fanden in der Aula Platz.

750 Monheimer fanden in der Aula Platz.

Foto: Matzerath Ralph

750 Monheimer durften rein. Im Publikum saßen überwiegend ältere Menschen wie Dieter Wingartz (69). "Dass die Entscheidung wohl schon gefallen ist, stört mich", sagte er. Birgitt Koeppen-Wahlers, (66), die im Berliner Viertel wohnt, findet: "Die Moscheen müssen sein. Schließlich leben diese Menschen schon in der dritten oder vierten Generation hier." - "Ich bin beeindruckt von dem großen Interesse. Wir haben hier in Monheim eine lebendige Demokratie", sprach Zimmermann zum Publikum und erntete neben höhnischem Gelächter auch Buh-Rufe. Der Bürgermeister signalisierte Gesprächsbereitschaft: "Jede Frage ist zugelassen und willkommen. Ziel ist es, eine Übereinkunft mit ihnen zu schaffen."

Architekt Hussam Abdel Hamid stellte das Bauprojekt für das Menk-Gelände vor und betonte die deutsche Bauweise, sprach gar von einer "deutschen Moschee". Das Gebäude stehe offen für alle Bürger, sagte er. Die Gemeinde freue sich, dass das 32-jährige Hinterhofdasein ein Ende haben solle. Sprecher der Ditib-Gemeinde hoffen auf eine gemeinsame und redliche Zukuft. Die sich anschließende Diskussion begann sehr emotional: "Ich weiß nicht, was auf mich zukommt und habe Angst", sagte eine Monheimerin. "Ist das alles schon beschlossene Sache?", fragte ein anderer. Nein, sagte der Bürgermeister. "Ich habe nur einen Vorschlag gemacht. Ich werbe für diese Idee. Der Rat muss es noch beschließen."

(pc)
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