Langenfeld LVR-Klinik soll Anfang 2018 eröffnen

Langenfeld · Der Landschaftsverband Rheinland investiert in Solingen in einen Neubau rund zehn Millionen Euro. In der psychiatrischen Dependance wird ein stationäres Angebot mit 40 Betten entstehen.

Die ersten Konturen des Neubaus der Dependance der LVR-Klinik Langenfeld sind an der Solinger Frankenstraße bereits sichtbar. Zum Glück, denn sonst hätten gestern die Gäste die Grundsteinlegung für die bis Anfang nächsten Jahres entstehende psychiatrische Dependance im bergischen Dauerregen ertragen müssen. "Der Neubau ist eine gute Lösung für den konkreten stationären Bedarf von Patienten vor Ort. Sie gibt die Möglichkeit einer guten Verzahnung der nahen psychiatrischen Versorgung, sei sie nun stationär, teilstationär oder ambulant", sagte der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Professor Dr. Jürgen Wilhelm.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum seit 2007 insbesondere für älteren Menschen bestehenden Gerontopsychiatrischen Zentrum (GPZ) des LVR mit seiner Ambulanz und der Tagesklinik - die Ambulanz wird jetzt ebenfalls ausgebaut - entsteht nun an der Frankenstraße ein stationäres Angebot mit insgesamt 40 Betten für Erwachsene. "Anfang des nächsten Jahres wollen wir fertig sein", sagte Wilhelm mit Blick auf das dreigeschossige Gebäude, für das insgesamt rund zehn Millionen Euro investiert werden.

Die neue Einrichtung in der Nähe des Städtischen Klinikums soll insbesondere Solinger Patienten offen stehen. Patienten werden bei Fertigstellung des Gebäudes den Haupteingang des GPZ nutzen können, um in die Dependance zu gelangen. Im Erdgeschoss wird es eine Station mit 16 Betten geben, im Obergeschoss eine mit 24 Betten. Die Wohn- und Essräume der Stationen sind um ein Atrium angeordnet. Das vorhandene GPZ und der Neubau werden im Untergeschoss über einen zur Gartenseite verglasten Gang verbunden. "Hier entsteht ein freundlicher, heller Bau, der zur Genesung der Patienten beitragen soll", sagte der LVR-Vorsitzende.

Ziel des Neubaus ist es, die psychiatrischen Versorgungsstrukturen in Solingen zu verbessern beziehungsweise weiter zu entwickeln. Die Solinger Dependance trägt diesem Anspruch Rechnung und ist zudem ein Mosaikstein des LVR-Konzeptes, das 2010 auf den Weg gebracht wurde. Insgesamt gehören zu dem Bau- und Modernisierungsprogramm 55 Einzelvorhaben im gesamten Rheinland mit einem Investitionsvolumen von rund 492 Millionen Euro.

Das auf Solingen entfallene Bauprojekt mit kalkulierten Baukosten von zehn Millionen Euro bildet überdies eine Premiere für die LVR-Klinik Langenfeld. Denn bislang gibt es die stationäre Behandlung nur auf dem Stammgelände an der Kölner Straße in Langenfeld. "Neben der Dependance in Solingen wird es bald auch eine in Leverkusen geben", kündigte Jürgen Wilhelm an.

Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach glaubt, dass nach der Eröffnung des Neubaus "vielen Solingern eine Last von den Schultern" genommen wird. "Das Leben läuft nicht immer nur perfekt, auch Krankheiten gehören dazu", sagte der Verwaltungschef und bewies danach zusammen mit Jürgen Wilhelm handwerkliches Geschick bei der Grundsteinlegung: In einer Zeitkapsel wurden eine Urkunde, die Solinger Morgenpost, Münzen und die Baupläne ins Fundament einbetoniert.

(RP)
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