Handball Perfekt: SGL holt drei Siege in einer Woche

Langenfeld · Der Handball-Oberligist gewann gestern Abend nach einer mäßigen ersten Halbzeit noch ungefährdet mit 29:23 bei Unitas Haan.

 Artistisch: Langenfelds Torhüter Tobias Geske war beim verdienten Erfolg in Haan wieder ein überzeugender Rückhalt für seine Mannschaft.

Artistisch: Langenfelds Torhüter Tobias Geske war beim verdienten Erfolg in Haan wieder ein überzeugender Rückhalt für seine Mannschaft.

Foto: Olaf Staschik

Vielleicht waren die Beine ein bisschen müde, vielleicht war die Einstellung nicht auf hundert Prozent. Vielleicht war es aber am Ende auch eine Mischung aus allem. Nach einer extrem durchwachsenen ersten Hälfte mit überdurchschnittlich vielen Fehlern entschloss sich der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) gestern Abend in der Partie bei Unitas Haan doch rechtzeitig, in den höheren Gang zu schalten. Deshalb hatte Langenfeld die Partie bald unter Kontrolle und kam noch zu einem ungefährdeten 29:23 (15:13). "Schon nach einer Viertelstunde hat es in mir gebrodelt", sagte Trainer Dennis Werkmeister, "und in der Kabine bin ich dann etwas lauter geworden."

Der Unmut war verständlich, weil die SGL in vielen Zweikämpfen halbherzig zu Werke ging - oder den körperbetonten Einsatz in manchen Szenen gar nicht erst suchte. Schon ziemlich bald war Werkmeisters Ärger allerdings vorbei, denn in der Rückschau auf die vergangenen sieben Tagen mit drei Spielen musste er selbst fast staunen. Was mit einem 34:28 beim Bergischen HC II begonnen und 48 Stunden später mit dem 25:22-Sieg im Finale des HVN-Pokals seine Fortsetzung gefunden hatte, erlebte nun in Haan den Schlusspunkt. "Das ist richtig stark", fand Werkmeister, "ich hatte gehofft, dass es so kommt."

Fast über die gesamte erste Hälfte gab es ein Duell auf Augenhöhe - 4:4 (15.), 6:6 (17.), 8:8 (20.), 12:12 (27.), 13:13 (28.). Für die Unitas durfte sich Marcel Billen nach Belieben austoben, während sich für die SGL immer wieder Tim Menzlaff in den Vordergrund schob (insgesamt sieben Treffer, fünf davon vor dem Seitenwechsel). Erst in der letzten Minute vor der Pause begann Langenfeld in personeller Überzahl auf den Weg zum Erfolg einzubiegen, weil André Boelken (Siebenmeter) und André Eich aus dem 13:13 die 15:13-Pausenführung machten.

Werkmeister schien draußen tatsächlich so etwas wie den Knopf für den Neustart gefunden zu haben, denn mit dem 16:13 (31.) durch Max Adams und dem 17:13 (34.) von Menzlaff kehrte spürbar mehr Ruhe ein. Basis für das Plus war die deutlich energischer zupackende Abwehr, die Haan vor viele Rätsel stellte. Was durch die Deckung kam, hielt oft genug Torhüter Tobias Geske, für den der Arbeitstag über das 23:17 (46.) und 25:18 (50.) beim Stande von 26:19 (52.) beendet war. Für ihn kam der Kollege Tobias Hanke ins Tor - wie jetzt überhaupt bei den Gästen längst das Durchwechseln begonnen hatte.

Wie sehr die vergangenen Strapazen an den Kräften gezehrt hatten, bestätigte Kapitän Matthias Herff: "Es ist gut, dass jetzt Pause ist." Nach einer Auszeit über Weihnachten und Neujahr geht es dann mit Volldampf in die Vorbereitung und am 9. Januar 2016 mit der Aufgabe beim ART Düsseldorf weiter. Langenfeld tritt als Zweiter beim punktgleichen Dritten an (beide 17:7 Zähler), sodass es sich um ein echtes Spitzenspiel handelt. "Wir sind voll dabei", fand Dennis Werkmeister, "wir haben ein tolles Jahr hinter uns." Der Blick nach vorne lässt zudem alle Möglichkeiten offen. Insgesamt stand Handball-Langenfeld schon schlechter da als Ende 2015.

SG Langenfeld: Hanke, Geske - Kühl, Wolter (2), Preissegger, Menzlaff (7), Adams (2), Herff (3), Kniesche (2), Stolley (1), Eich (2), Boelken (6/4), Nelte (4).

(RP)
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