Monheim Stadt investiert 16,3 Millionen Euro in Kitas

Monheim · Aufgrund der Gebührenfreiheit und einer stärkeren Erwerbstätigkeit von Frauen steigt der Bedarf an Plätzen.

 Fünf Jahre nach Eröffnung des Neubaus der Kindertagesstätten Villa Kunterbunt und Regenbogen in Baumberg (unser Foto) sollen in der Nachbarschaft weitere Pavillons für die Kinderbetreuung entstehen.

Fünf Jahre nach Eröffnung des Neubaus der Kindertagesstätten Villa Kunterbunt und Regenbogen in Baumberg (unser Foto) sollen in der Nachbarschaft weitere Pavillons für die Kinderbetreuung entstehen.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Versorgung der Kinder über drei Jahren bereitet Simone Feldmanna, Bereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie keine Kopfschmerzen. "Wir haben rund 1200 Kitaplätze für sie. Das entspricht einer Versorgungsquote von 98 Prozent", sagt sie. Schwieriger wird es, ausreichend Plätze für Kinder unter drei Jahren bereitzustellen. 470 Plätze gibt es. 300 sind in den Kitas, etwa 170 werden mit Tagesmüttern abgedeckt. Das entspreche einer Quote von 46 Prozent. "Wir stehen mit den Eltern in engem Kontakt und suchen Lösungen", sagt Feldmann. "Alle bekommen einen Platz. Aber möglicherweise nicht sofort zu Beginn des Kindergartenjahres."

Um den steigenden Bedarf an Kindertagesplätzen zu erfüllen, baut die Stadt fünf neue Kitas, eine davon in der so genannten Modulbauweise. Dort können drei Gruppen unterkommen. "Mindestens 60, maximal 75", so Feldmann. Denn Kinder unter drei würden in Gruppen bis zu 20 betreut, Kinder über drei in 25er Gruppen. Der Kindergarten in Modulbauweise entsteht an der Linzer Straße und ist der Kita Villa Regenbogen angegliedert. Er soll im Januar 2017 fertig sein.

Darüber hinaus hat die Stadt Übergangsgruppen geschaffen. Die Einrichtung Schwalbennest nimmt 20 zusätzliche Kinder auf, ebenso die evangelische Kita am Lerchenweg. Wenn die katholische Kita an der Krummstraße im Frühjahr in ihre neue Einrichtung am Kirchgässchen zieht, würde die Stadt vorübergehend am alten Standort drei weitere Gruppen eröffnen.

Diese Übergangslösungen werden vermutlich bis 2019 genutzt werden. Denn parallel zu den provisorischen Lösungen sind vier Kitas in der Planung: Am Mona Mare werden vier bis fünf Gruppen entstehen, an der Benrather Straße ist eine viergruppige Kita geplant und am Kirberger Hof wird es ebenfalls vier Gruppen geben. Fertigstellung ist voraussichtlich 2019.

Grund dafür ist die gestiegene Nachfrage nach Unter-drei-Betreuung. Der Rechtsanspruch werde gut genutzt, so Feldmann, nicht zuletzt weil die Erwerbsquote von Frauen kontinuierlich steigt, was ähnlich wie in Langenfeld auch längere Betreuungszeiten mit sich bringe. Eine nur halbtätige Betreuung wie im klassischen Kindergarten ist in der Zweischenzeit kaum mehr nachgefragt. 35 und 45 Stunden sind begehrte Zeiten. Auch die Zuzüge von Familien, die in Monheim erwünscht sind, lassen den Bedarf steigen. Bis 2020 würden für die Betreuung von Kinder über drei Jahren 100 weitere Plätze entstehen - die Zahl steigt damit auf 1300. Die Betreuung von unter Dreijährigen wird damit um 53 Prozent auf 1100 steigen. Tageseltern würden verstärkt geschult.

Um künftig ausreichend Erzieher zu haben, will die Stadt demnächst selbst Ausbildungsplätze anbieten. Dazu werden zwei neue Stellen geschaffen. Diese, so Feldmann, seien angegliedert an eine Fachhochschule. "Die Stadt ist ein attraktiver Arbeitgeber." Zusätzlich wird die städtische Kita Max und Moritz zum Montessori-Kinderhaus.

Ein Grund für die verstärkte Nachfrage sei natürlich die Gebürhenfreiheit in Monheim. Im Haushaltsjahr 2014 haben sich auf Grund der Gebührenbefreiung in Kitas und Kindertagespflege die Erträge um rund 800.000 Euro reduziert, sagt Feldmann. "Für die fünf neuen Kitas, die gestaffelt bis 2019 in Betrieb gehen werden, kalkulieren wir rund 16,3 Millionen Euro Investitionskosten." Für den U3-Ausbau habt die Stadt aus dem Landesförderprogramm rund 400.000 Euro Investitionskostenzuschüsse und für das durch das Land neu aufgelegte Ü3-Ausbau-Programm zunächst eine Zusage über Zuschüsse in Höhe von 244.000 Euro erhalten. Sollten nicht alle Kommunen in NRW die Zuschüsse abrufen, so kann sich der Betrag auch noch erhöhen.

(RP)
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