Zugabe Unser Senf Zum Wochenende Werben ja, aber dezent

Langenfeld · Düsseldorfs Ex-Prinz Engelbert Oxenfort, dem das "Weinhaus Tante Anna" in der Altstadt gehört, hat ein Weinglas zu seinem Orden gemacht. Klaus Dunaiski von der Brauerei Schlösser verlieh Orden mit zwei Altbiergläsern. Der aktuelle Prinz Christian Erdmann hat gleich zu Beginn der Session für Wirbel gesorgt, als er mit seinem eigenen Karnevalsmotto "Bohemien Karneval - jeck mit jedermann" Werbung für sein Lokal "Quartier Bohème" machen wollte. Das Carnevals Comitee Düsseldorf hat ihn zurückgepfiffen. Auch bei den Ex-Prinzen kam diese direkte Werbung nicht an.

Anders in Langenfeld. Dort wirbt Prinzessin Elke, die als jecke Repräsentantin der Stadt unterwegs ist, ganz klar mit "Brautmoden mit Herz - Elke Derks" auf ihrem Sessionsorden. Helmut Schoos vom Festkomitee Langenfelder Karneval findet das ganz in Ordnung. Schließlich kosteten Orden Geld. Und auch andere Prinzen hätten ihre Sponsoren schon auf die Orden gedruckt. Auch dass die Prinzessin auf der Altweiber-Bühne gern einmal, zweimal, dreimal darauf hinweist, dass ihr Geschäft ja gleich gegenüber liegt, stört ihn nicht. "Wir stehen hinter der Prinzessin, und wir können ihr nicht vorschreiben, was sie sagen will", sagt Schoos.

Jetzt stelle ich mir vor, welch ein Aufschrei durch den gesamten Kreis Mettmann wohl gegangen wäre, wenn Prinz Jens I. aus Monheim seinen Orden mit dem Logo der SPD geschmückt hätte. Selbst ein Wahlzettel als Symbol wäre sicher nicht dezent genug gewesen.

Bei allem Respekt vor dem närrischen Einsatz der Langenfelder Prinzessin - ein Brautkleid als Hinweis hätte es sicherlich auch getan. Manchmal ist weniger mehr. Das Festkomitee hätte gut daran getan, Prinzessin Elke in diesen Fragen des Stils besser zu beraten.

(RP)
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