Leichlingen Messer-Attacke: Fall liegt jetzt in Mettmann

Leichlingen · Die wilde Verfolgungsjagd, bei der der Fahrer eines Leverkusener Mercedes versuchte, vier Leichlinger Jugendliche am zweiten Sonntag im März von der Fahrbahn abzudrängen, ist bisher noch nicht bei der Staatsanwaltschaft gelandet. Zurzeit kümmert sich die Kreispolizei Mettmann um die notwendigen Ermittlungen.

 Auf dieser Landstraße spielte sich die Verfolgungsjagd ab. Rechts: die Einfahrt zum Wanderparkplatz, vor der der Leverkusener versuchte, die Leichlinger Jugendlichen zu rammen. Jetzt wurden alle Unterlagen an die zuständige Polizei in Mettmann übergeben.

Auf dieser Landstraße spielte sich die Verfolgungsjagd ab. Rechts: die Einfahrt zum Wanderparkplatz, vor der der Leverkusener versuchte, die Leichlinger Jugendlichen zu rammen. Jetzt wurden alle Unterlagen an die zuständige Polizei in Mettmann übergeben.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Polizei Rhein-Berg hat den Fall einer Messerattacke und anschließender Verfolgungsjagd eines Mercedes-Fahrers aus Leverkusen auf vier Leichlinger Jugendliche abgegeben. Ein Polizei-Sprecher berichtete gestern auf Anfrage unserer Redaktion, der Parkplatz, auf dem die Verfolgungsjagd ihren Anfang genommen habe, gehöre zu Langenfelder Stadtgebiet. Daher habe man alle Unterlagen an die zuständige Polizei in Mettmann übergeben.

Die Mettmanner wiederum bestätigen den Eingang der Akten, gaben aber gleich bekannt, dass noch einige Ermittlungsarbeiten notwendig seien, bevor der Fall an die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft übergeben werden könne.

Die Attacken des Mercedes-Fahrers auf die Leichlinger Jugendlichen hatten tagelang für Aufsehen gesorgt: Ein 17-jähriges Mädchen, ihre Zwillingsschwester sowie ein weiterer Freund und eine Freundin wurden nach eigenen Angaben auf dem Wander-Parkplatz kurz vor der Autobahnauffahrt auf die 542 von dem Leverkusener mit einem Messer bedroht. Anschließend versuchte der Mann, die Jugendlichen mit seinem Mercedes zu rammen und verfolgte sie bis in die Leichlinger Innenstadt, wo er sie von der Fahrbahn drängen wollte.

"Wir hatten Burger gekauft, die wir auf dem Parkplatz essen wollten. Anschließend sind wir zwei langsame Runden übers Gelände gefahren", berichteten die Jugendlichen damals. Ihre Neugier - der Parkplatz ist als Schwulentreff bekannt - mussten sie wenig später teuer bezahlen. Denn die "Beobachtungstour" brachte den Mercedes-Fahrer offenbar mächtig in Rage.

Die 17-Jährige erzählt: "Er ist mit seinem Auto frontal auf uns zu, um uns daran zu hindern, den Parkplatz zu verlassen. Hätte unsere Freundin, die gerade seit vier Monaten den Führerschein besitzt, nicht so toll reagiert, wäre wohl wer weiß was passiert." Damit war es noch nicht vorbei: Auf der Landstraße versuchte der Mittfünfziger laut Schilderung der Jugendlichen, ihr Fahrzeug abzudrängen. An einer roten Ampel ging er erneut mit dem Messer auf das Auto los. "Wir hatten echt Panik."

Mehrere Tage lang ging es damals auch um den Vorwurf, die Polizei habe einen Notruf nicht ernst genommen.

Da die Jugendlichen sich das Kennzeichen des Angreifers merken konnten, hat die Mettmanner Polizei jetzt einen guten Ermittlungs-Ansatz. "Wir werden den Mann befragen, Aussagen und Fakten sammeln - danach geht das ganze an die Staatsanwaltschaft", sagte die Sprecherin .Der muss dann entscheiden, ob eine Buße verhängt oder ein Prozess eröffnet wird. An eine Einstellung aus Bagatellgründen glaubt inzwischen kaum einer mehr.

(RP)
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