Leverkusen Bäderbetriebe bilden jetzt aus

Leverkusen · Sie sind Lebensretter. Sind Badegäste in Not und drohen zu ertrinken, hechten sie ins Wasser. Die Schwimmmeister der Frei- und Hallenbäder sorgen für einen reibungs- und vor allem gefahrenlosen Badespaß. Zum ersten Mal seit zehn Jahren wird in Leverkusen nun wieder ein Schwimmmeister ausgebildet. Bis zum 30. September läuft die Bewerbungsfrist, ab August 2015 geht die Ausbildung los. "Bisher haben wir nur bedarfsorientiert gearbeitet, also bestehende Stellen behalten oder von außen besetzt", sagt Uwe Gohl, Sachgebietsleiter Bäder. Jetzt wolle man wieder perspektivisch ausbilden. Gefordert werden mindestens der Hauptschulabschluss und mindestens befriedigende Noten in Mathematik und Sport.

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Foto: Ralph Matzerath

Kenntnisse in Mathematik, Biologie und Chemie seien mittlerweile sehr wichtig, betont Claudia Schmidt, zuständig für die Schwimmeister-Ausbildung. Schließlich heiße der Beruf heute offiziell "Fachangestellter für Bäderbetriebe" und bediene wesentlich mehr Aufgaben, als nur das Überwachen der Schwimmbecken. "Die komplette Filterung und Sicherung der Wasserqualität gehören ebenso zum Aufgabenbereich, wie Abläufe in der Verwaltung oder die Organisation eines Spielenachmittags", erklärt Gohl. Die Übernahmechancen nach der Ausbildung bezeichnet Gohl als "sehr hoch". Der Beruf werde auch nicht langweilig, meint Roland Müller, der seit 34 Jahren am Beckenrand steht. "Es kommen immer neue Aufgabenbereiche dazu, wie zum Beispiel die Sauna." Ebenso lange ist es her, dass Müller das letzte Mal zu einer Rettung ins Wasser springen musste. "Meistens sind es Kinder", sagt er. Leider werde die Schwimmfähigkeit bei Kindern immer schlechter. Deswegen gehören auch Schwimmkurse ins Aufgabengebiet der Schwimmmeister .

Wenn das Bad voll ist, haben zwei Schwimmmeister Aufsicht. "Man lernt mit der Zeit, wo potenziell Gefahren auftreten," sagt Müller, der aber auch die jungen Kollegen lobt. Beim letzten Mal sei ein junger Kollege im Wasser gewesen. "Der war so schnell drin. Da war das Mädchen auf dem Weg ins Krankenhaus schon wieder voll da."

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Foto: dpa/Thomas Warnack

Einer dieser jungen Kollegen ist Marvin Richter (22). "Drin" zur Wasserrettung, war er noch nicht. Schürfwunden oder Prellungen von Badegästen versorgt er aber schon routinemäßig. Es werde aber mittlerweile immer mehr zu einem Problem, sich durchzusetzen: . "Ein bis zwei Mal die Woche ist die Polizei da", sagt Müller. Der Respekt gegenüber den Schwimmmeistern lasse einfach nach.

(jim)
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