Leverkusen Brückenbau ist im Zeitplan

Leverkusen · Nach den Rodungen am Neulandpark werden nun zwei Gasleitungen verlegt. Daran ändert ein ausstehendes Gerichtsurteil nichts. Verzögerungen gibt es bei einem neuen Regenwasserbecken.

Politiker und Leverkusener Stadtverwaltung sind beim Ausbau der Autobahn A 1 zuversichtlich, eine Verbreiterung der heutigen Stelzenautobahn im Bereich Küppersteg noch verhindern und einen Tunnel durch das Stadtgebiet dursetzen zu können. Derweil laufen die Arbeiten für das A1-Teilstück zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen-West und Köln-Niehl - den Neubau der maroden Rheinbrücke - in vollem Gange. Daran ändert auch ein noch ausstehender Gerichtsbeschluss zur Rechtmäßigkeit des Brückenbaus nichts.

Direkt am Neulandpark wurden vor einigen Wochen Bäume gefällt und größere Büsche beseitigt. "Der Abtransport erfolgte bis Ende März", berichtet Timo Stoppacher, Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW. Nächste Woche gehe es mit kleineren Rodungen weiter. Denn im Bereich des Westrings werden bis zum Herbst zwei Gasleitungen verlegt. Sie gehören den Unternehmen Open Grid Europe und Nordrheinische-Erdgas-Transportleitungsgesellschaft. Zu diesem Zweck werden laut Straßen.NRW im Neulandpark im Bereich der Leitungsarbeiten "im geringen Umfang weitere Flächen von Gewächsen wie Sträuchern befreit. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den zuständigen Landschaftsbehörden".

Das Verlegen der beiden Gasleitungen habe das Bundesverwaltungsgericht vorab genehmigt, ebenso die dafür nötigen Rodungen. Das Netzwerk gegen Lärm, Feinstaub und andere Immissionen (NGL) hatte im November Klage beim Bundesverwaltungsgericht gegen das Land Nordrhein-Westfalen eingereicht, um einen Baustopp der Rheinbrücke zu erzielen. Die Entscheidung soll im Herbst fallen. Für den landeseigenen Straßenbaubetrieb kein Anlass zur Sorge. "Sollte das Urteil in unserem Sinne ausfallen, gehen wir davon aus, dass der bislang angedachte Zeitplan - 2020 für die erste Brücke, 2023 für die zweite - eingehalten wird", sagt Stoppacher.

Denn bis etwa Oktober dauere das Verlegen der Gasleitungen so oder so. "Das sind große Rohre", erklärt der Sprecher von Straßen NRW. "Erst wenn die Leitungen fertig sind, kann das Gas abgeklemmt und in die neuen Rohre verlegt werden." Und auch erst dann könnten die weiteren Arbeiten für den Brückenneubau erfolgen. Die alten Gasrohre blieben vorerst liegen.

Die Folge für Autofahrer: Der Kreisverkehr an der Rheinallee wurde jetzt zu einer Ampel-Kreuzung umgebaut. Der Verkehr der L 108 wird voraussichtlich bis Oktober über eine Privatstraße der Firma Currenta bis zum Kreisverkehr Westring/ Nobelstraße geführt.

Die einzige Planänderung, die die NGL-Klage bewirkt habe, beziehe sich auf ein neues Regenrückhaltebeckens. "Das muss gebaut werden, damit das Regenwasser von der Autobahn in der Kläranlage gesondert behandelt werden kann", sagt Stoppacher. Denn Autos und Motorräder würden auf Schnellstraßen häufig Gummi- und Ölreste hinterlassen. Die sollen nicht in die normalen Abwasserkanäle gespült werden. Dass der Bau des Beckens am Kreuz Leverkusen-West nicht schon jetzt beginnen könne, störe den Zeitplan aber nicht. "Es muss spätestens mit der neuen Brücke fertig sein."

(sug)
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