Leverkusen Currenta-Mitarbeiter haben 3200 gute Ideen

Leverkusen · 2,2 Millionen Euro spart der Chemparkbetreiber durch Verbesserungsvorschläge ein, die die Mitarbeiter 2016 einreichten und die umgesetzt werden konnten. Dafür dankt das Unternehmen mit 900.000 Euro Prämiengeld.

 Kohleanlieferung an der Kaimauer: Im Chempark ist das ein alltägliches Geschäft, das noch Verbesserungspotential in sich trug.

Kohleanlieferung an der Kaimauer: Im Chempark ist das ein alltägliches Geschäft, das noch Verbesserungspotential in sich trug.

Foto: currenta

Feuchte Kohle ist am Rhein Alltagsgeschäft. Wenn sie an der Kaimauer im Chempark per Schiff anlandet, ist sie oft gut durchfeuchtet, weil sie vor Regen, Schnee und anderer Nässe ungeschützt auf dem Frachtkahn transportiert wird und vorher ebenso ungeschützt irgendwo in einem Hafen lag. Vier Mitarbeitern des Kraftwerks im Leverkusener Chempark fiel das deshalb so unangenehm auf, weil die Kohle im Kraftwerk zuerst über ein Förderband und dann über eine Rutsche in die Brennkammer befördert wird - die Kohlenrutsche aber durch feuchte Kohlereste öfters mal verstopft war. Die Folge: Der Rohrbogen musste zeit- und kostenaufwendig auseinandergebaut, dann gereinigt und wieder zusammengesetzt werden.

Die vier Mitarbeiter steckten die Köpfe zusammen. Ergebnis: Sie schlugen dem Currenta-Ideenmanagement (CIM) eine automatische Reinigung der Rutsche durch den Einbau von Wasserdüsen vor. Der Chemparkbetreiber setzte die Idee um und hat so kräftig gespart. "Mit der Idee konnten Energie- und Arbeitskosten von rund 300.000 Euro im Jahr gespart werden", heißt es von Currenta. Das Unternehmen dankt den Kraftwerksmitarbeitern für den Verbesserungsvorschlag mit einer ordentlichen Prämie.

Und die Vier waren nicht die Einzigen, die sich im vergangenen Jahr bei Currenta als Ideenfinder erwiesen haben. Tüftler aus allen Geschäftsfeldern und von allen drei Standorten (Leverkusen, Dormagen, Krefeld-Uerdingen) reichten 3224 Verbesserungsvorschläge beim Ideenmanagement ein. 1807 Ideen konnten umgesetzt werden und haben dem Chemparkbetreiber stattliche Einsparungen in Höhe von gut 2,2 Millionen Euro im ersten Jahr der Realisierung eingebracht. Die Realisierungsquote ist so leicht gestiegen und liegt derzeit bei 53 Prozent.

Rund die Hälfte der umgesetzten Ideen verbesserte die Arbeitssicherheit und/oder den Gesundheitsschutz. 117 realisierte Ideen zielen auf den Umweltschutz und 75 Vorschläge auf die Energieeffizienz.

Currenta belohnt die Kreativität der Ideengeber mit einer Gesamtprämiensumme von rund 900.000 Euro. "Fast jeder Zweite hat sich mit einer Einzelidee oder mit den Kollegen im Team eingebracht; der Beteiligungsgrad liegt bei 46 Prozent. Auch die Azubis hatten viele Verbesserungsideen und reichten insgesamt 266 Vorschläge beim CIM ein", berichtet der Konzern. Currentas Arbeitsdirektor Dr. Alexander Wagner spricht denn auch Lob aus: "Es freut mich sehr, dass so viele Ideen auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit abzielen. In allen Bereichen engagieren sich unsere Mitarbeiter und Auszubildenden - und leisten ihren Beitrag zu Sicherheit, Umweltschutz und Effizienz."

Die höchste Einzelprämie von 64.000 Euro bekam übrigens ein Mitarbeiter in Leverkusen. Aber: Kleinvieh macht auch Mist. Die vielen kleinen realisierten Vorschläge mit einem wirtschaftlichen Nutzen bis 5000 Euro helfen auch bei Fortschritt und Effizienz. Sie machten knapp 99 Prozent der umgesetzten Ideen aus. Currenta zahlt zudem "Anerkennungsbeträge" für gute Vorschläge, die aber nicht verwirklicht werden konnten. Für 659 dieser Ideen im vergangenen Jahr gab es rund 32.000 Euro.

Die meisten eingereichten Verbesserungsvorschläge kamen aus Leverkusen, hier reichten Mitarbeiter 1931 Ideen ein. 805 Vorschläge kamen aus Dormagen, 474 aus Krefeld-Uerdingen.

(RP)
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