Leverkusen Dem Nikolaus musikalisch auf der Spur

Leverkusen · Zu einer schönen Adventszeit gehört in jede weihnachtliche Stadt auch ein freudiges Nikolauskonzert für Kinder. Das dachte sich wohl auch KulturStadtLev, als Ulrich Kisters ins Schloss Morsbroich eingeladen wurde. Und passender hätte der Termin wohl nicht fallen können, denn schließlich schneite es draußen, während im Spiegelsaal lautstark "Schneeflöckchen, Weißröckchen" gesungen wurde.

 Ulrich Kisters - unterstützt von Zsusanna Czentnár, Antje Sabinski und Rosa Canellas - nahm im Schloss Morsbroich die Kinder mit auf eine Reise.

Ulrich Kisters - unterstützt von Zsusanna Czentnár, Antje Sabinski und Rosa Canellas - nahm im Schloss Morsbroich die Kinder mit auf eine Reise.

Foto: Miserius

Der Kölner Musikpädagoge brachte nicht nur weihnachtliche Mitsinglieder wie Jingle Bells oder Stille Nacht mit, sondern auch drei bezaubernde Streicherinnen: Zsusanna Czentnár an der Violine, Antje Sabinski an der Bratsche und Rosa Canellas am Cello. Das Quartett stand allerdings nicht im Fokus, sondern die anwesenden Kinder. Denn diese durften nicht nur mitsingen und kleine Auszüge aus Bach-Werken oder eigene Arrangements von Ulrich Kisters genießen, sondern gleich mit musizieren. Da war es völlig egal, ob Kinder schon Vorkenntnisse hatten oder nicht - wichtig war das Miteinander. Und während Ulrich Kisters am Klavier mitsamt den Streichern Jingle Bells spielten, wurden die vier Musiker von vier kleinen Nachwuchsmusikern zwischen zwei und acht Jahren begleitet, die unter anderem trommelten, am Xylophon Platz nahmen oder sogar im Klavier einzelne Saiten zupften oder streichelten.

Diese erste Erfahrung auf einer Bühne nahm so manches Kind die Angst vor dem eigenen musizieren vor fremden Leuten. Das ging sogar soweit, dass die kleinsten Musikanten einfach einen Solopart hinlegten, obwohl das Stück längst beendet war - herrlich anzuschauen.

"Meine Mama hat mir gesagt: Ulrich, wenn du ein Nikolauskonzert spielst, dann musst du auch etwas über den Nikolaus erzählen. Kennt denn jemand seine Geschichte? Weiß jemand, wo er her kommt?", fragte der Künstler das Publikum. Prompt meldeten sich zwei Kinder: "Vom Nordpol" lautete die erste Antwort, doch das zweite Kind korrigierte vehement: "Nein, vom Coca Cola Bus!" Ulrich Kisters klärte auf, und so waren die Kinder rasch im Bilde über die Geschichte vom Nikolaus aus Myra, Bischoff im vierten Jahrhundert. Es war eine Freude, Ulrich Kisters bei seiner Kunst zuzuschauen. Es gelang ihm auf den Punkt, Kinder so zu faszinieren, dass sie aufmerksam Werke von Johann Sebastian Bach lauschten. Er bewies, dass Klassik keineswegs nur etwas für ältere Menschen ist. Und so verging das 60-minütige Programm wie im Flug - stets mit einem Lächeln im Gesicht.

(hawk)
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