Leverkusen Die Balkantrasse ohne die Stadtspitze eröffnet
Leverkusen · Auch der Regen konnte die Stimmung bei der Eröffnung des Radweges nicht trüben. Die Bilanz: 59 neue Mitglieder und ein dickes Spendenplus.
Etwa 2500 Besucher haben an Christi Himmelfahrt die Eröffnung der Balkantrasse rund um den Pattscheider Bahnhof gefeiert. Nicht mit dabei waren hingegen Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und seine Stadtspitze. Der Förderverein Balkantrasse hatte die lokale Prominenz nicht explizit eingeladen. Grund waren auch Streitigkeiten in der Vergangenheit. Die Stadt hatte das Projekt aus Kostengründen abgelehnt.
"Das ist leider eine Bestätigung dessen, was wir seit Beginn des Projekts erlebt haben. Bis auf wenige Ausnahmen erhalten wir keine nennenswerte Unterstützung vonseiten der Stadt", sagt Jürgen Wasse, Sprecher des Fördervereins. Dabei habe man der Stadt Donnerstag ein Zwei-Millionen-Euro-Geschenk überreicht. Aber da ja "alle Bürger" eingeladen waren und "niemand explizit ausgeladen wurde", waren doch einige Kommunalpolitiker unter den Gästen. Besonders bedankt wurde sich bei Ex-Stadtkämmerer Rainer Häusler für seine Unterstützung sowie bei den Großspendern EVL und Sparkasse Leverkusen.
Seit 2008 arbeitet der Förderverein daran, die alte Bahntrasse zwischen Opladen und Remscheid-Lennep zu einem Rad- und Wanderweg umzubauen. 1,7 Millionen Euro sind bislang in den Ausbau der 5,3 Kilometer langen Strecke geflossen. 75 Prozent der Kosten trägt das Land NRW.
Der Stimmung beim Startfest konnte der Knatsch mit der Stadt nichts anhaben. Trotz verregnetem Nachmittag werten die Veranstalter die Eröffnung als vollen Erfolg. "Die gute Resonanz lässt sich auch daran messen, dass das Bier und die 100 Kuchen gerade so gereicht haben", berichtet Wasse. Karl-Friedrich Weber, Vorsitzender des Fördervereins Balkantrasse, lobt besonders den Einsatz der Vereinsmitglieder: "Von 8 bis 20.30 Uhr waren unsere Leute durchgehend an der Strecke im Einsatz." Man fühle sich glücklich, stolz und bestätigt, ergänzt Wasse.
Und auch Schatzmeister Manfred Haußmann hat Positives zu berichten: "Wir haben 4893 Euro an Spenden eingenommen - das ist eine stolze Summe." Außerdem zählt der Förderverein seit Donnerstag 59 Mitglieder mehr. Für das 2000. Mitglied gab es als Dank vier Karten fürs CaLevornia und zwei Karten für Kultur-Veranstaltungen.
Zur allgemeinen Finanzlage des Vereins wollte Kassierer Haußmann jedoch keine Angaben machen: "Wir warten noch auf vier bis fünf Abschlussrechnungen von Baufirmen. Da können erfahrungsgemäß immer noch Überraschungen drohen." Auch in Zukunft wird der Trägerverein auf Spenden angewiesen sein, denn der Verein musste sich auf 20 Jahre verpflichten, die 5,3 Kilometer Balkan-Radweg zwischen Romberg und Imbacher Weg instand zu halten.