Leverkusen Ein 45-Millionen-Baustein für die Bahnstadt

Leverkusen · Ein Projektentwickler hat die Ausbesserungshalle und Gebäude an der Werkstättenstraße gekauft und will Büros, Wohnraum, Cafés und Sporteinrichtungen bauen.

Als "extremen Baustein", "immensen Impuls für Opladen" auf dem Weg, "großstädtischer zu werden" begeisterte sich Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath gestern am aktuellsten Vorhaben in der Neuen Bahnstadt Opladen: Die Deutsche Bahn hat im Juni die ehemalige Ausbesserungshalle und die Gebäude an der Werkstättenstraße an den Kölner Projektentwickler Cube Real Estate verkauft.

Auf 25.000 Quadratmetern will der bis 2020 in zwei Abschnitten Büros, Wohnraum, Cafés und Sporteinrichtungen bauen und vermieten. "Da haben Sie eine gute Investition getätigt, das Risiko ist minimal", lobte der Verwaltungschef den Investor.

In einem ersten Schritt sollen die Gebäude an der Werkstattstraße entwickelt werden. Hier stellt sich der Projektentwickler moderne Bürolofts, ein Café und auch ein Fitnessstudio vor. Entkernung und Rückbau könnten noch in diesem Jahr beginnen. Entsprechend könnte der Einzugstermin für die ersten Mieter schon im Herbst nächsten Jahres liegen. Bei der Branchenwahl ist Cube-Geschäftsführer Tilman Gartmeier durchaus flexibel: "Bevorzugt sollen es Unternehmen sein, die thematisch eine Anbindung an die künftige Technische Hochschule haben, beispielsweise Werkstätten oder Labore. Aber wir werden niemanden abweisen, der hier mieten möchte", sagte Gartmeier.

Den Leverkusener Immobilienmarkt zwischen den überhitzten Märkten in Köln und Düsseldorf hält er für ideal. "Mit acht bis neun Euro Kaltmiete pro Quadratmeter liegt die Miete halb so hoch wie dort, und die Verkehrsanbindung - sehen wir mal von der A1-Brücke ab - ist einfach besser", betonte Gartmeier. 45 Millionen Euro will die Kölner Immobilienfirma investieren. Für diese Summe erhalten die Gebäude an der Werkstättenstraße - außer dem unter Denkmalschutz stehenden Ledigen- und dem Sängerheim - unter anderem einen neuen Eingangsbereich. "Am ehemaligen Pförtnerhäuschen wollen wir einen Glascubus mit Stahl bauen", beschrieb Architekt Ulrich Dakowski die Pläne.

Zum Bauvolumen gehört im zweiten Schritt die Entwicklung der 20.000 Quadratmeter großen ehemaligen Ausbesserungshalle der Bahn. Dafür wird der Projektentwickler einen Architektenwettbewerb ausloben, der vor allem den Erhalt von "Charme und Eindruck des Gebäudes" im Visier hat und zugleich Ideen für künftigen Wohnraum und Gastronomieflächen hervorbringt. "Der Wettbewerb trägt dazu bei, einen Entwurf zu schaffen, der sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt. Erklärtes Ziel muss es dabei sein, eine gelungene Abstimmung mit der Architektur des künftigen Campus Leverkusen zu erzielen", sagte Bahnstadt-Geschäftsführerin Vera Rottes.

Der Wettbewerb wird in den nächsten Monaten ausgelobt. Bleibt alles im Zeitplan, könnte der Umbau in der zweiten Jahreshälfte 2018 beginnen.

(inbo)
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