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Postskriptum Diese Woche In Unserer Stadt Ein bitterer Nachgeschmack

Leverkusen · Der Fausthieb sitzt. Und das "Aufrappeln und Weitermachen" dürfte schwierig sein, denn jederzeit kann theoretisch wieder passieren, was Donnerstag geschehen ist: Das Verwaltungsgericht untersagt nach Prüfung eines Eilantrages von Verdi den verkaufsoffenen Sonntag in der City. Für Verdi ist dieser Fall damit erledigt. Für die Händler nicht. Denn die bleiben auf dem Schaden sitzen - dem finanziellen. Denn in der Vorbereitung des lange geplanten Tages wurde Geld ausgegeben für Sonderaktionen, für Werbung. Allein die Rathaus-Galerie spricht von einem fünfstelligen Betrag, der nun verloren ist. Ein Konzern wie Galerie-Betreiber ECE wird das zähneknirschend wegstecken. Aber kleine Fachhändler, die sich ebenso vorbereitet haben? Fraglich ist auch, wie Mitarbeiter, die im Vorfeld des Sonntages bereits einen Ausgleichstag genommen haben, jetzt bis zum Monatsende am Montag auf ihre Stundenzahl kommen wollen, nun, da der eingeplante Sonntag ausfällt.

Und dann ist da noch der Imageschaden für die City. Gerade zu deren Kaufsonntagen reist Kundschaft bis aus dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Bergischen an. Dann ist's knüppelvoll in der City. Wer nicht mitbekommt, dass der Tag ins Wasser fällt, steht vor verschlossenen Türen, ist enttäuscht und kehrt dem Handel in der City den Rücken. Imageschaden perfekt.

Die Gewerkschaft Verdi nimmt auf all dies keine Rücksicht, sondern paukt auf Biegen und Brechen ihr Credo der Sonntagsruhe im Konsumgüterhandel durch. So sehe es der Gesetzgeber vor, der genau regele, was am Sonntag gestattet ist und was überflüssig, heißt eines der Argumente. Verklagt wird, was nicht formaljuristisch richtig ist - was rechtlich stimmt, lässt sich nicht verklagen, läuft also wie geplant. Heißt: Macht die Stadt vor weiteren verkaufsfoffenen City-Sonntagen alles richtig, laufen sie - mit denselben Mitarbeitern, um deren Schutz Verdi nun per Klage so gerungen hat. Geht es hier um Menschen oder um juristische Spitzfindigkeiten? Ist das alles so vertretbar von einer Gewerkschaft, die politisch und moralisch den Kaufsonntag anprangert? Die es aber offenbar okay findet, dass Bäckerei- und Restaurantmitarbeiter wegen der Daseinsvorsorge sonntags arbeiten, das Modegeschäft nebenan aber geschlossen sein muss. Die scheuklappenmäßig nichts gegen die Bundesliga mit sonntags arbeitenden Verkäufern, Ticketabreißern, Sicherheitskräften hat, nichts gegen offene Museen, Kinos, Zoos..., weil es nicht in ihre Beritt fällt.

Das Ganze hat schon einen sehr bitteren Nachgeschmack.

(RP)
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