Altweiber in Leverkusen Flotte Hütchenspiele bei der Schwadbud

Leverkusen · Bei der 19. Ausgabe der RP-Straßenkarnevalsparty wurde jeck gefeiert. Und auch ein bisschen der Abschied von Redaktionsleiter Schütz.

Altweiber in Leverkusen: Die RP-Schwadbud 2018
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Altweiber in Leverkusen - die RP-Schwadbud 2018

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Foto: Anja Wollschlaeger

Als die fesche Käthe Ulrich durchs Haar wuschelt, saß das noch gut. Vom eigenen Kopfputz, der mit Vögelchen und weiterem Zipp und Zapp an Mozarts Zauberflöten-Papageno erinnerte, hatte der Gastgeber der RP-Schwadbud nur einmal den Hut wechseln müssen - zur Ehrenleutnant-Uli-Kappe von den Altstadtfunken. Es war kurz nach halb neun, als Altstadtfunken-Kommandant Udo Kreie RP-Redaktionsleiter Ulrich Schütz daran erinnerte, dass er als Ehrenleutnant freien Eintritt in den Funkenturm habe. "Merk ich mir", konterte Schütz und verlieh den ersten "Weihwasser-Orden" (zur Erinnerung: Die RP-Orden aus Düsseldorf werden von Schütz im Kölner Dom ins Weihwasser "gezoppt" und sind so zu quasi-kölschen Orden gewandelt).

Dabei bekam der Mann an der Frohsinns- und sonstigen Spitze des Redaktionsteams Leverkusen selbst Orden und Präsente. Zum Abschied. Schütz geht in Ruhestand und behauptet: Dies gestern sei seine letzte Schwadbud gewesen.

Die fesche Käthe Steinke aus Zeile 1, die sich über die Schwadbud-Jahre selbst zur Co-Moderatorin ernannte, hatte nicht nur die gewohnten Bühnen-Zärtlichkeiten (siehe oben) parat. Steinke hatte "tütenweise" bunte Schokolinsen vertilgt, damit nur die violetten und weißen Linsen übrig blieben, also die in den Farben von Käthes KG Klinikum. Die Linsen hatte sie noch "handbeschriftet" und im Glas verpackt. Steinke garnierte mit einem freundschaftlichen: "Ich liebe Dich." Dann wurde gebützt. Mit Schmackes.

Den hatten auch die doppelte Abordnung aus Hitdorf dabei. Es kamen das erste Hitdorfer Dreigestirn (Session 93/94) und das aktuelle mit Jungfrau Manfrieda, Prinz Richy I. und Bauer Ralfi. Dem schenkte Schütz ein Fußbänkchen, damit Ralfi - 1,78 Meter - auf Augenhöhe mit den anderen Kerls des Dreigestirns agieren kann. Agieren mussten sie - gegen den Bayer Spielmannszug, der Leverkusens Prinz Peter III. musikalisch zur Schwadbud geleitete, während die Hetdörper gerade mit dem Paveier-Hit "Leev Marie" punkten wollten - und durchhielten, bis der Spielmannszug aufgab, Pardon, fertig war mit dem Einmarsch. Aus den musikalischen Duellanten wurde ruckzuck ein musikalisches Quartett. Josef Landwehr, Vorsitzender der Hetdörper Mädchen und Junge, holte Prinz Peter zum Tanz auf die Bühne.

Es folgte die nächste Hutangelegenheit. Uwe Krause, Chef des Festausschuss' Leverkusener Karneval, der mit dem dudelsackspielenden Peter III. gekommen war, deutete an Schütz gewandt an: "Vielleicht trägst Du die Prinzenkappe im kommenden Jahr." Vorerst aber wechselte Schütz zum Feuerwehrhelm. Den hatte Feuerwehr-Chef Hermann Greven als Geschenk mitgebracht. In diesem empfing Schütz die nächsten Gäste - die köstlich auftanzenden Herren der Zitronenfunken (Prinzengarde Opladen), die Neustadtfunken, die Stockschirme zu Tanzzabeln umfunktionierten und dann das Parkett ihren Tanzmariechen überließen. Und so behelmt empfing Schütz auch Horst "Rosenkavalier" Thoren, stellvertretender Chefredakteur der Rheinischen Post. Auf der Bühne sang sich eine, Pardon, das ist liebevoll gemeint, Rampensau in die Herzen der zahlreichen Zuschauer: Prinz HaJü I. aus Lützebömmel.

Überhaupt wurde viel gesungen - die Stadtgarde Opladen brachte ihren Sänger Dirk mit - und getanzt. Etwa von den Pänz vom Rosenhügel, die das Kinderprinzenpaar der Neustadtfunken begleiteten, und von den Mädels der Roten Funken, die eine "Spitzenleistung" ablieferten, attestierte Schütz. Zuletzt erwies Oberbürgermeister Uwe Richrath der Schwadbud die Ehre. Da hatte Schütz schon wieder die Kopfbedeckung gewechselt. Denn als die Karnevalsgesellschaften (KG) sich auf zum Rathaussturm machten, stürmte in Opladen die 20 Mitglieder starke "Schütz KG" die Bühne. Familie und Freunde plauderten und sangen ihrem Uli ein Lied. Freund "Peter der Schlosser" tauschte mit ihm den Hut, diesmal wurde es eine Zeitungskappe. Die tauschte Schütz später gegen seinen Papageno-Hut vom Anfang. Da hoffte nicht nur Horst Thoren, dass der Ehrenbotschafter des rheinischen Brauchtums, Ulrich Schütz, bei der Schwadbud nicht zum letzten Mal seinen Hut genommen hat.

(RP)
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