Leverkusen Flüchtlinge - CDU und SPD halten an Claes-Straße fest

Leverkusen · Drei Containerdorf-Flüchtlingsstandorte für das kommende Jahr müssen die Bezirksvertretungen sowie der Stadtrat heute diskutieren und beschließen. Einer ist am Wochenende allerdings wieder in die Diskussion geraten: die Heinrich-Claes-Straße in Küppersteg. Zwischen ihr und der Alten Landstraße will die Stadt ein brachliegendes, aber auch schadstoffbelastetes Grundstück (Altlasten) für eine Containersiedlung mit 180 Plätzen nutzen. Die Kosten werden auf rund 5,5 Millionen Euro geschätzt.

Am Wochenende meldeten sich nun jedoch Anwohner über lokale TV-Nachrichten, die behaupteten, das Gelände sei derart kontaminiert, dass es völlig ungeeignet sei, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Ein Anwohner sprach sogar von reihenweise toten Tieren.

Thomas Eimermacher hält das für maßlos übertrieben. Er stammt aus der Heinrich-Claes-Straße: "Ich bin dort aufgewachsen und weiß um die Belastung des Geländes", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende. Aber die Stadtverwaltung habe überzeugend dargelegt, wie das Problem gelöst werde. Die Fachleute empfehlen "aus medizinischer Sicht" die gesamte Fläche mit Schutzschichten aus unbelastetem Boden abzudecken. "Es wird nicht in die Tiefe gebaut, sondern es kommt eine Bodenplatte auf die angeschütteteen Flächen", sagt der Christdemokrat.

An seinem Abstimmungsverhalten wird sich heute ebenso wenig etwas ändern, wie an dem von SPD-Fraktionschef Peter Ippolito. Auch er sagte gestern Abend: "Wenn mir die Mediziner der Stadt erklären, sie haben keine Bedenken, dann ziehe ich das nicht in Zweifel", versicherte der Sozialdemokrat. Und er fügte noch etwas hinzu: ""Ich finde es toll, dass sich die demokratischen Parteien in der Frage der Flüchtlings-Unterbringung so einig sind." Er wolle nicht erleben, dass aus Leverkusen eines Tages auch Bilder gezeigt werden, wie aus anderen deutschen Großstädten - "Bilder, in denen Menschen zu sehen sind, die auf Matratzen unter freiem Himmel schlafen müssen." In Leverkusen, da sind sich CDU und SPD einig, werde alles dafür getan, Flüchtlinge menschenwürdig und vernünftig unterzubringen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort