Leverkusen Katholiken sind offen für Fusionen der Kirchen

Leverkusen · Stadtdechant hält ein "Haus der Religionen" für realistisch. Er weiß aber auch um die Probleme.

 Heinz-Peter Teller

Heinz-Peter Teller

Foto: umi (Archiv)

Bevor Kirchengemeinden ganz aus einem Stadtteil verschwinden, sollten sie sich lieber zusammentun - dieser Meinung ist Heinz-Peter Teller. "Generell sind Zusammenlegungen von katholischen und evangelischen Kirchen möglich und realistisch, vor allem bei Neubauten", sagt der Stadtdekan, Oberhaupt der katholischen Kirche in Leverkusen.

Fusionen könnten aber auch Probleme bergen. "Oftmals scheitern solche Ideen an der Feinarbeit", sagt Teller. "Das sind lange Prozesse und die Gemeinden müssen viel investieren."

Auch ein "Haus der Religionen" in Manfort, wie es Superintendent Gerd-René Loerken angeregt hatte, könne sich Teller vorstellen. Loerken hatte vorgeschlagen, dass evangelische und katholische Christen, Muslime und Juden gemeinsam die Räume der ehemaligen Johannes-Kirchengemeinde nutzen.

Nach langen Streitigkeiten hatte die Kreissynode die Gemeinde zu Beginn des Jahres aufgelöst. Die Kirche bleibt wegen ihres Denkmalschutzes bestehen, doch eine eigene Gemeinde mit Pfarrer gibt es nicht mehr. Darum will Superintendent Loerken die Kirche nun auch für Andersgläubige öffnen und mit einem "Haus der Religionen" ein neues Zentrum für den Stadtteil schaffen.

Teller glaubt, dass auch die katholischen Gemeindemitglieder in und um Manfort grundsätzlich offen seien für eine Beteiligung in einem "Haus der Religionen". Doch aus der betroffenen Gemeinde - also von den ehemaligen Mitgliedern der Johanneskirche - müsse der Superintendent auch mit Gegenwind rechnen, sagt Teller. "Selbst Anwohner, die nicht oft in die Kirche kommen, betrifft eine Veränderung. Es ist immer ein Stück Identität, das ihnen genommen wird", weiß Teller.

(veke)
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