Lokalsport Heimweh nach Handball -Reckenthäler zurück beim TSV

Leverkusen · Anfangs genoss Kerstin Reckenthäler die Zeit ohne ihre handballerischen Verpflichtungen: "Es war schön, abends auch mal auf der Couch zu sitzen oder die Wochenenden privat verplanen zu können", sagt sie. Lange hielt diese Phase allerdings nicht. Nach einem Jahr Pause als Trainerin der Leverkusener Juniorelfen ist die 32-Jährige zurück, die die Nachfolge von Christian Hentschel antritt. "Ich freue mich auf die Spielerinnen, die ich nahezu alle noch sehr gut kenne", erklärt Reckenthäler. "Ich freue mich auf die großen Emotionen, einfach darauf, wieder mit dieser Mannschaft zusammenzusein."

Der Kontakt zu "ihren Mädels" sei sowieso nie abgerissen, man hat sich getroffen, miteinander telefoniert, sich nie aus den Augen verloren. "Das fand ich sehr schön", sagt die frühere Nationalspielerin, die mit den A-Jugend-Handballerinnen bereits 2013 und 2014 Deutscher Meister wurde und sie 2014 außerdem in die 3. Liga führte.

Etliche Angebote hatte Reckenthäler in den zurückliegenden Monaten, auch aus dem Frauenbereich, abgelehnt "Ich sehe mich als Jugendtrainerin", sagt die Lehrerin für Sport und Religion, die Coach mit Leib und Seele ist. "Die Emotionen, die Motivation, das Verhältnis zu den Spielerinnen, all das ist im Jugendbereich sehr intensiv."

Einige ihrer früheren Schützlinge wie Anna Seidel und Johanna Heldmann sind längst feste Bestandteile der Bundesliga-Elfen, auch Ramona Ruthenbeck und Pia Adams haben ihr letztes Jahr Jugend gespielt. Torhüterin Vanessa Fehr sowie Elisa Burkholder, Kim Braun, Anna-Maria Spielvogel und Mia Zschocke haben bereits teilweise Bundesliga-Einsätze hinter sich. Dafür gilt es, Spielerinnen der Jahrgänge 1998/1999 einzubauen, beispielsweise die neue Flügelzange mit Amelie Berger und Jennifer Souza.

Reckenthäler war eine der besten deutschen Handballerinnen. Mit den Trierer Miezen gewann die Linkshänderin 2003 die Deutsche Meisterschaft, 18 Mal trug sie das Nationaltrikot. Wegen einer hartnäckigen Knieverletzung musste sie 2005 mit erst 23 Jahren ihre Karriere beenden, damals entschied sie sich, Trainerin zu werden. Mit dem Juniorteam will sie nun ihre (wenn auch nur kurz) unterbrochene Reise fortsetzen.

(RP)
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