Lokalsport Kramarczyk überragt bei Elfen-Triumph

Leverkusen · Die im Winter verpflichtete Torfrau des Handball-Bundesligisten Bayer 04 avancierte beim 22:17 (12:9)-Erfolg der Werkselfen gegen Neckarsulm zur Spielerin des Tages. Lob gab es anschließend von allen Seiten.

 Nationalspielerin Jennifer Rode (r.) von Bayer 04 erzielte zwar vier Tore, leistete sich aber auch einige Fehlwürfe.

Nationalspielerin Jennifer Rode (r.) von Bayer 04 erzielte zwar vier Tore, leistete sich aber auch einige Fehlwürfe.

Foto: uwe Miserius

Kurz huschte noch einmal ein Hauch von Ärger über das Gesicht von Katja Kramarczyk. Schließlich empfindet die Nationaltorhüterin in Diensten von Bayers Handballerinnen jeden Gegentreffer in gewisser Weise als persönlichen Angriff. Doch der Schatten schlechter Laune war in Bruchteilen einer Sekunde wie weggewischt. Das Lächeln der Torhüterin drückte nur noch pure Freude aus - Glücksgefühle und Erleichterung angesichts eines 22:17 (12:9)-Erfolgs gegen Neckarsulm, der zu Saisonbeginn noch als Pflichtsieg gegolten hätte.

Angesichts des phasenweise atemberaubenden Auftritts der Ausnahmespielerin zwischen den Pfosten des Bayer-Tors muss die Frage erlaubt sein, was wohl ohne Kramarczyk und ihre zwei Dutzend Paraden (davon 17 zum Ballgewinn) gewesen wäre. "Sie hat dem Spiel einen entscheidenden Stempel aufgedrückt", sagte Neckarsulms beeindruckter Coach Emir Hadzimuhamedovic. Auch Elfen-Trainerin Renate Wolf bescheinigte ihrer Torfrau ein "herausragendes Spiel".

Allerdings wollte sie auch die gute Abwehrarbeit ihres Teams nicht unerwähnt lassen, dass "bis zum Umfallen" und "um jeden Zentimeter" gekämpft habe und seine Sache trotz des Fehlens von Jennifer Karolius im Mittelblock "sehr, sehr gut gemacht hat."

Die gelobte Defensive und die überragende Katja Kramarczyk konnten jedoch nur mit viel Mühe die Probleme der Leverkusenerinnen im Spiel nach vorne kaschieren. Denn da lief gerade im ersten Durchgang und kurz nach der Pause nicht viel zusammen. Während in den ersten zehn Minuten Bayers Keeperin Glanzparaden in Serie zeigte, leistete sich etwa ihre Nationalmannschaftskollegin Jennifer Rode im Spiel nach vorne alleine in dieser Phase vier Fehlwürfe und ein Offensivfoul. "Wenn wir da in Rückstand geraten wären, wäre es sicherlich schwer geworden", sagt Wolf.

Als Grund für die Ladehemmung in der Offensive hat sie nicht eingespielte Abläufe ausgemacht, die durch das Fehlen etwaiger Leistungsträger wie Karolius und Zivile Jurgutyte zustande kommen und durch den Einbau von Anouk van de Wiel. Auch die war - naturgemäß - noch nicht eingebunden, wie es das Ziel ist. "Aber sie hat ihre Sache gut gemacht", sagte die Trainerin.

Zufrieden war sie damit, wie ihr Team nach einem leichten Fehlstart in Durchgang zwei (nur noch 10:9 in der 33. Minute) immer cleverer agierte und - getrieben von Kramarczyks Paraden und den Treffern von Sally Potocki (mit sechs Treffern beste Elfen-Schützin) - schnell für deutlichere Verhältnisse sorgte.

Nach der nun anstehenden Pause müssen die Leverkusenerinnen, die sich durch den Sieg über Neckarsulm wieder bis auf Rang zehn hochgekämpft haben, am 25. März zum punktgleichen Neunten nach Blomberg reisen.

Elfen: Kramarczyk, Zec, Fehr (beide nicht eingesetzt) - Bijan (n.e.), Seidel (2), Braun, Potocki (6), Bruggeman (n.e.), Berndt (1), Jochin (1/1), Janouskova (1), van de Wiel (2), Michailidis (n.e.), Schilk (4), Rode (4).

(kre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort