Leverkusen/Opladen Weihnachtsmärkte - Zulauf trotz Terror

Leverkusen/Opladen · Kaum ist das alte Jahr vorbei, wird aufgeräumt. In Opladen wurden gestern Vormittag die letzten Lichterketten und Weihnachtsmarktbuden abgebaut. Vorbei die Wochen der Besinnlichkeit, der leuchtenden Buden und dampfenden Glühweingläser. Zeit, um Bilanz zu ziehen.

 Großen Andrang gab es zur Eröffnung des Opladener Weihnachtsmarkts.

Großen Andrang gab es zur Eröffnung des Opladener Weihnachtsmarkts.

Foto: Miserius

Axel Kaechele, Geschäftsführer des Christkindchen-Marktes in Wiesdorf, freute sich über gestiegene Umsätze und Besucherzahlen. Zehn Prozent mehr Gäste als im Vorjahr konnte er verzeichnen. "Es waren diesmal weniger Kölner, dafür aber zehn Prozent mehr Leverkusener als im Vorjahr (24 Prozent) und deutlich mehr Menschen aus Düsseldorf, Monheim und Langenfeld." Besucher aus dem Düsseldorfer Bezirk hätten gut ein Viertel aller Gäste ausgemacht, rund zehn Prozent kamen aus dem Bergischen Land. Laut Kaecheles Aussagen passierten zu Stoßzeiten rund 4500 Personen pro Stunde den Markt rund um den Friedrich-Ebert-Platz. "Für uns ist es sehr gut gelaufen, auch wenn es sehr anstrengende 43 Tage waren." Die längste Weihnachtsmarktzeit seit Jahren. "Im nächsten Jahr, zum 40. Christkindchen-Markt, wird es deutlich kürzer."

Ambiente, Dekoration sowie gastronomische Angebote wurden von den Besuchern besonders hervorgehoben, erzählt der Geschäftsführer. Leckereien wie Flammlachs und Glühwein seien beliebt gewesen. Im Schnitt gaben die Besucher an, 20 Euro pro Besuch und Person im Markt ausgegeben zu haben. Nicht so gut wie erhofft wurde dagegen die Eisbahn angenommen. Und Kritik gab es beim Warenangebot: zu wenig Kunsthandwerk. Das allerdings, sagt Kaechele, werde sich auch in den kommenden Jahren nicht vermeiden lassen. "Wir müssen uns leider von der romantischen Vorstellung verabschieden, dass sich ein Glasbläser 43 Tage am Stück auf einem Markt hinstellt, um Glasengel zu blasen. Für uns wird es immer schwieriger, Händler zu finden, die sich auch über so einen langen Zeitraum zur Verfügung stellen." Der Trend gehe da eher zu speziellen Tages- oder Wochenendmärkten, auf denen sich die Kunsthandwerker präsentieren.

Einen generellen Stimmungseinbruch erlebten Weihnachtsmärkte nach dem Anschlag in Berlin. Auch in Leverkusen war die Stimmung getrübt, "zu uns kamen die Besucher trotzdem und ließen sich ihren Markt nicht vermiesen", erzählte Kaechele. Über das Sicherheitskonzept für künftige Weihnachtsmärkte müsse auch er sich in den nächsten Wochen mit den zuständigen Stellen austauschen.

In Opladen war das Stimmungstief nach dem Anschlag deutlicher zu spüren, berichtete Dirk Pott: "Die Menschen waren verunsichert, die Besucherzahl ging zurück." Das Vorstandsmitglied der Aktionsgemeinschaft Opladen organisiert den Weihnachtsmarkt rund um die Kölner Straße. "Die meisten Händler waren zufrieden. Unsere Stammhändler werden auch beim nächsten Mal dabei sein." Verbesserungen, etwa an den Buden, stünden an. Außerdem werden Toiletten benötigt. Ebenso wie der Christkindchen-Markt wird auch die Aktionsgemeinschaft im nächsten Winter 40-jähriges Marktjubiläum feiern. Neuheiten und Besonderheiten dürfen erwartet werden.

(RP)
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