Meerbusch Alter Bauhof: Stadt sucht Investoren

Meerbusch · Für das 13.000 Quadratmeter große Neubaugebiet an der Moerser Straße möchte die Stadt mit einem Wettbewerb nach Investoren suchen. Über den Bebauungsplan wird der Planungsausschuss voraussichtlich im Oktober beraten

 Im Vordergrund (gelb) die Moerser Straße. So könnte das neue Wohngebiet nach derzeitigem Planungsstand aussehen.

Im Vordergrund (gelb) die Moerser Straße. So könnte das neue Wohngebiet nach derzeitigem Planungsstand aussehen.

Foto: Stadt Meerbusch

Zwei Jahre nach dem Abriss des alten Bauhofs in Büderich arbeitet die Stadtverwaltung derzeit an einem Fünf-Millionen-Euro-Plan: Das städtische Grundstück soll verkauft werden, mehr als 30 neue Wohneinheiten sind in der Nähe des Meererbuschs geplant. "Wir entwickeln derzeit den Bebauungsplan für das Neubaugebiet", sagt Ulrich Hüchtebrock, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Bauaufsicht. "Die Bürger sind bereits befragt worden. Im nächsten Schritt wird der Planungsausschuss über den Plan beraten." Dass soll voraussichtlich im Oktober passieren. Die Verwaltung wird den Politikern einen Investorenwettbewerb vorschlagen, um zwei der drei Bauabschnitte auf dem rund 13 000 Quadratmeter großen Gelände zu vermarkten. "Wir hoffen, durch den Verkauf des Geländes auf Einnahmen von insgesamt rund fünf Millionen Euro", sagt Hüchtebrock

 Die Gebäude des Bauhofs sind längst abgerissen. Auf dem 13 000 Quadratmeter großen Grundstück sollen nun Wohnhäuser gebaut werden. Zwei Drittel des Grundstücks möchte die Stadt verkaufen.

Die Gebäude des Bauhofs sind längst abgerissen. Auf dem 13 000 Quadratmeter großen Grundstück sollen nun Wohnhäuser gebaut werden. Zwei Drittel des Grundstücks möchte die Stadt verkaufen.

Foto: Ulli Dackweiler

Drei Bauabschnitte mit mindestens 30 Wohneinheiten sollen auf dem Grundstück erschlossen werden. Die alten Hofgebäude wurden 2012 abgerissen, das Grundstück für Neubauten vorbereitet. Direkt an der Moerser Straße sind zwei- bis viergeschossige Häuser in Staffelbauweise vorgesehen, teilweise auch für die gewerbliche Nutzung. Dort könnten Sozialwohnungen entstehen. Dahinter sollen Stadthäuser mit maximal drei Geschossen gebaut werden. Im dritten Bauabschnitt sind fünf Einfamilienhäuser geplant, die privat vermarktet werden sollen. "Mit der Anordnung der drei Häuserreihen treffen wir gleichzeitig Vorkehrungen gegen eine zu große Lärmbelästigung durch die Moerser Straße", sagt der Fachbereichsleiter.

Der Vorentwurf des Bebauungsplans wurde im vergangenen Jahr öffentlich ausgelegt. Anlieger hatten die Chance, ihre Bedenken vorzutragen. Gehört wird aber auch der Kreis. Die Gesundheitsfürsorge des Rhein-Kreises Neuss lehnte das Bauvorhaben jedoch wegen Lärmbelästigung ab. Die gemessenen Lärmemissionen im Plangebiet seien zu hoch. "Im vorliegenden Fall ist die Lärmbelastung entlang der Moerser Straße und der Bahnstrecke ... als erheblich einzustufen", hieß es in einer Stellungnahme des Kreises. Die schalltechnischen Orientierungswerte von 55 Dezibel tags und 45 Dezibel nachts für allgemeine Wohngebiete und 60 Dezibel tags und 50 Dezibel nachts für Mischgebiete würden im Plangebiet stellenweise sehr deutlich überschritten. "Dieser Auffassung können wir uns nach wie vor nicht anschließen", sagt Hüchtebrock. "Die Bebauung ist möglich, ohne die Anwohner zu großem Verkehrslärm auszusetzen."

Der Bebauungsplan sieht vor, dass die vordere viergeschossige Häuserreihe mit geräuschdämmenden Fenstern und Türen ausgestattet werden. "Dadurch sind die Anwohner ausreichend geschützt", sagt Hüchtebrock. Gleichzeitig soll der erste Bauabschnitt als eine Art Lärmriegel für die dahinter liegenden Stadt- und Einfamilienhäuser dienen.

Besonderes Augenmerk richtet die Verwaltung auch auf den Schackumer Bach, der zurzeit unterirdisch auf dem Gelände fließt. Von den geplanten Neubauten könne dort Regenwasser eingeleitet werden, so dass der Bach mehr Wasser führt. Entlang des Kanals könnte ein Fußweg gebaut werden. Überlegt wird auch, den Bach künftig auf einem Teil oberirdisch zu führen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort