Meerbusch Barmer baut Geschäftsstelle aus

Meerbusch · Als mit der Barmer GEK die zweitgrößte deutsche Krankenkasse im Sommer ankündigte, sie wolle ihren Online- und Telefonservice intensivieren, geriet sie in die Schlagzeilen, weil parallel zu dieser Umstrukturierung die Präsenz in der Fläche halbiert werden soll - nur noch bundesweit 400 statt 800 Geschäftsstellen.

 Sascha Gauert, Geschäftsstellenleiter der Barmer in Meerbusch, freut sich auf den Ausbau seiner Filiale, der 2016 ansteht.

Sascha Gauert, Geschäftsstellenleiter der Barmer in Meerbusch, freut sich auf den Ausbau seiner Filiale, der 2016 ansteht.

Foto: Ulli Dackweiler

"Aber nicht bei uns", sagt Friedel Geuenich (55), der die Grevenbroicher Barmer-Niederlassung leitet. Im Gegenteil. "Die Kunden unserer drei Standorte im Rhein-Kreis profitieren von der Neuausrichtung", sagt Sascha Gauert (40), Geschäftsstellenleiter in Meerbusch. Mitte 2016 sollen die beiden Geschäftsstellen in Grevenbroich und Meerbusch personell deutlich verstärkt, die Räumlichkeiten verändert und die Öffnungszeiten vereinheitlicht werden.

Während bisher die Filiale an der Dorfstraße in Büderich offiziell von 10 bis 14 Uhr geöffnet hat, soll sich dies langfristig ändern auf: montags bis donnerstags 9 bis 18.30 Uhr; freitags bis 16 Uhr. "Das wird auch Zeit", sagt Gauert.

"Deshalb bieten wir auch heute bereits Termine außerhalb der Öffnungszeiten an und machen auch Hausbesuche." Zudem wird in Meerbusch personell aufgestockt. Anstatt der Drei-Mann-Filiale sollen sich bald acht Angestellte um die Kunden kümmern: fünf Berater, zwei Vertriebsdienstmitarbeiter und weiterhin Gauert als Geschäftsstellenleiter. Dies würde einen räumlichen Engpass an der Dorfstraße bedeuten.

"Langfristig können wir hier nicht alle unterbringen", sagt Gauert, der die Filiale in Büderich seit 2012 leitet. Eine bundesweite Mitgliederumfrage hat ergeben, dass sich 75 Prozent einen "zeitgemäßen Service" wünschen. Dazu zählen neben längeren Öffnungszeiten auch ein ausgeweitetes Online- und Telefonangebot. "Dies will die Barmer umsetzen. Wir stellen unsere Kunden in den Mittelpunkt", sagt Gauert.

Dass trotz der bundesweiten Zusammenlegungen die drei Standorte im Rhein-Kreis gestärkt werden, "zeigt, dass die Wirtschaftsstärke in der Region relativ hoch ist", sagt der Büdericher Filialleiter. So liege das Bruttoinlandsprodukt mit 33 250 Euro je Einwohner spürbar über dem Bundesdurchschnitt von 31 702 Euro. Im Rhein-Kreis verfügt die Krankenkasse über einen Marktanteil von mehr als 15 Prozent. "Das ist wirklich enorm", sagt Gauert.

(RP)
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