Meerbusch Jugendliche mögen's sportlich

Düsseldorf · Unsere Redaktion lädt zur Podiumsdiskussion am 24. Februar unter dem Titel "Jung in Meerbusch – Was geht ab?" ins Forum Wasserturm. Sport ist neben Musik laut Umfrage ein zentrales Thema.

 Sport ist ein wesentliches Identifikationsmerkmal der Jugendlichen.

Sport ist ein wesentliches Identifikationsmerkmal der Jugendlichen.

Foto: Hertgen

Unsere Redaktion lädt zur Podiumsdiskussion am 24. Februar unter dem Titel "Jung in Meerbusch — Was geht ab?" ins Forum Wasserturm. Sport ist neben Musik laut Umfrage ein zentrales Thema.

Sport und Musik sind wesentliche Identifikationsmerkmale der Jugendlichen. Das hat eine Befragung von einigen hundert Jungen und Mädchen in Meerbusch durch Professor Ulrich Deinet von der Fachhochschule Düsseldorf ergeben. Die Zugehörigkeit zu Gruppen und Szenen regelt sich unter anderem durch einen sehr differenzierten Musikgeschmack unterschiedlicher Genres und der damit verbundenen Moden.

Deinet beschreibt Meerbuscher Jugendliche als sehr mobil, die nicht an ihren Ortsteilen kleben, sondern sich an bestimmten Szenen orientieren. Und das sei auch wichtig. Bildung funktioniere nicht nur formell in Schulen, sondern auch informell und non-verbal durch Erlebnisse, Erfahrungen und Zugehörigkeiten.

Zu seinen Empfehlungen an Politik und Stadtverwaltung zählten unter anderem die Einrichtung eines "halbkommerziellen Jugendcafés", größere Events mit Musik und Sport, offene Angebote, Beteiligung auch an politischen Entscheidungen und mobile Jugendarbeit auf der einen Seite sowie Qualifizierung der Mitarbeiter, Fortbildung und die Entwicklung von Konzepten auf der anderen Seite. Die RP hat Jugendliche aus Sportvereinen befragt, die in Meerbusch in großem Maße ganz selbstverständlich akzeptierte Jugendarbeit leisten.

Lukas Holtschlag (13) ist ein riesiger Sport-Fan. Beim TuS Treudeutsch 07 Lank spielt er seit sechs Jahren Handball. Noch drei Jahre länger gehört er bereits der Tennis-Abteilung des Vereins an. "Ich finde, das ist eine gute Kombination aus Einzel- und Mannschaftssport", sagt der Schüler des Fabritianum-Gymnasiums in Krefeld. In seiner Freizeit spielt er zudem ab und an Badminton, Squash, Fußball oder fährt Ski. Die größte Leidenschaft ist aber der Handball.

"Ein Freund hat mich damals zum Training mitgenommen und ich war sofort begeistert", berichtet Lukas. Was er besonders möge, sei der große Zusammenhalt in der Mannschaft. Deshalb könne er nur jedem Jugendlichen raten, sich in einem Verein anzumelden, um mit Gleichgesinnten einer Sportart nachzugehen.

Das Angebot für Jugendliche in Lank-Latum hält Lukas für ausreichend. "Mehr kann man in einem 10 000-Einwohner-Dorf nicht erwarten. Für bestimmte Dinge kann man immer noch nach Düsseldorf fahren", meint er.

Carolin Guntermann (14) spielt seit rund zweieinhalb Jahren Volleyball beim Osterather TV. "Ich habe den Sport früher in der Schule immer schon gerne gemacht, wollte ihn aber gerne regelmäßig treiben, deshalb habe ich mir einen Verein gesucht", berichtet die 14-Jährige. Ein Probetraining bei einem Klub in Düsseldorf habe ihr nicht zugesagt.

In Osterath habe sie sich dagegen vom ersten Moment an wohl gefühlt. "Ich wurde direkt super aufgenommen. Durchs Volleyball habe ich viele neue, nette Leute kennen gelernt", sagt die Schülerin des Gymnasiums Marienberg in Neuss. Neben dem Volleyball geht sie auch noch in der Lisa-Günter-Schule in Büderich tanzen und nimmt Klarinetten-Unterricht in der Strümper Musikschule. Mit ihren Freunden trifft sie sich meist eher privat. "Einen richtigen Jugendtreff gibt's in Meerbusch ja nicht", meint Carolin.

Julia Herrmann (15) ist seit etwa sieben Jahren Mitglied beim TC Strümp. "Meine ganze Familie spielt Tennis, da lag es natürlich nahe, dass ich es auch tue", sagt die Schülerin der Maria-Montessori-Gesamtschule. Ihr Hobby nehme viel Zeit in Anspruch, im Sommer stehe sie häufig mehr als dreimal die Woche auf dem Platz. "Der Sport steht selbstverständlich im Vordergrund, aber ich verstehe mich auch außerhalb des Platzes richtig gut mit den Mädels", sagt Julia.

Manchmal fährt sie mit ihnen nach Düsseldorf, um dort etwas gemeinsam zu unternehmen. "Da ist einfach mehr los als in Meerbusch", sagt die 15-Jährige. Im Stadtgebiet gebe es keinen guten Club oder eine Disco, wo Jugendliche in ihrem Alter hingehen könnten, was sie schade findet. "Das wäre natürlich nicht schlecht, wenn wir etwas direkt vor der Tür hätten", meint Julia.

Matthias Mones (13) steht bei den C2-Junioren des FC Büderich im Tor. Dem Verein gehört er schon seit fast zehn Jahren an. "Meine Eltern habe mich damals als Bambini angemeldet, weil ich wohl immer schon gern mit dem Ball gekickt habe", berichtet der 13-Jährige. Zwei- bis dreimal in der Woche trainiert er, dazu findet jedes Wochenende ein Spiel statt.

"Ich spiele lieber im Verein Fußball, weil es mir mehr Spaß macht, wenn es um etwas geht", sagt der Siebtklässler des Mataré-Gymnasiums. Seit rund drei Jahren gehört er auch der Freiwilligen Feuerwehr in Büderich an. "Das war meine eigene Idee, weil ich irgendwie helfen wollte", sagt er. Weitere Hobbies von ihm sind Schwimmen und Inline-Skaten. Zum Skaten trifft er sich meist mit Freunden auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz. "Einen Parcours gibt es in Büderich leider nicht. Das wäre schon cool, wenn so etwas gebaut würde. Da würden wir dann sicher bei gutem Wetter häufig hinfahren."

(RP)
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