Kultauto aus Meerbusch "Rosti" ist wieder zu haben

Meerbusch · Das Schrottauto "Rosti" ist zurück auf dem Markt. Seit einigen Wochen gehört das in der Region berühmt gewordene Fahrzeug einer Frau aus Hessen. Sie sucht nun einen liebevollen neuen Besitzer für den Wagen.

"Rostis" schönste Seiten
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"Rosti" steht wieder zum Verkauf. Der rostfarbene Opel Corsa, der durch seinen auffälligen Rat-Style-Look die Blicke auf sich zieht, sorgte bis vor einem Monat in Meerbusch für Aufsehen. Ausgestattet mit Jutesäcken, Mülltonne, Propeller und Gießkanne auf dem Dach, stand das ungewöhnliche und provokante Gefährt in den Meerbuscher Straßen. Und war dort manchem Anwohner ein Dorn im Auge. Eine Dame bot damals dafür Geld, dass das Auto nicht mehr vor ihrer Haustür parkte.

Neuer Besitzer gesucht

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Anfang Oktober dann wurde "Rosti" von der Fotografin Anette Hammann im Internet ersteigert und nach Bad Nauheim überführt. "Ich habe viele tolle Sachen mit Rosti erlebt", sagt Hammann, nun werde es aber Zeit, dass seine Reise weitergehe. Es wäre schön, wenn er wieder ins Rheinland zurück kehren könne, ehe das rollende Kunstobjekt in der Garage verstaube. Hammann fragt nun: Wer - vielleicht jemand in Meerbusch - will den "Rosti" haben? Schließlich hatte er doch hier lange seine Heimat auf Zeit.

Im ganzen Rhein-Main Gebiet sei sie unterwegs gewesen, vom kleinen Heimatdorf mit zwei, drei Gassen bis zur Goethestraße in Frankfurt. "Es gibt immer zwei Typen von Reaktionen", so Hammann, "die, die darauf abfahren und Fotos machen und die, die sagen ,schrecklich, das gehört nicht hier hin'".

Durch "Rosti" Menschen kennengelernt

So habe sie eine Vielzahl an unterschiedlichen Menschen kennengelernt und sei mit ihnen ins Gespräch gekommen. Über Autos und über Geld habe man gesprochen und darüber, dass es neben den Luxuslimousinen auch noch andere Dinge im Leben gebe. Erstaunt seien viele über den kaputten Tacho gewesen. Das gehöre zum Gesamtpaket, so Hammann, als Ersatz habe sie eine Tacho-App auf dem Handy verwendet. Kontakt mit der Polizei habe sie auf ihren Fahrten kaum gehabt, hin und wieder habe sie ein Lachen oder einen erhobenen Daumen bekommen.

"Rosti" sei zuallererst Spaß und Kunstfaktor, macht Hammann klar. Deshalb wolle sie ihn auch als Bastlerauto ohne Garantie verkaufen, obwohl die Tüv-Plakette noch bis Mai 2018 gültig sei. Verändert habe sie nichts an der besonderen Ausstattung, nur durchchecken ließ sie den Corsa. Die Werkstatt sei aber zuversichtlich gewesen, dass "Rosti" auch noch den nächsten Tüv schaffe, lediglich die Mülltonne auf dem Dach müsste wohl vorher entfernt werden.

"Rostis" nächster Besitzer brauche daher auch eine hohe Garage, wolle er die Dachaufbauten nicht jedesmal runternehmen. Einige Museen und Kunstausstellungen hätten bereits Interesse an "Rosti" signalisiert, Hammann wäre es aber lieber, wenn er weiter auf der Straße unterwegs wäre: "Ich will Rosti Leuten geben, die damit Spaß haben." An ein Museum oder eine Kunstausstellung will Hammann ihren "Rosti" nur abgeben, wenn sich sonst kein Käufer finde, es gebe aber bereits zwei Anfragen aus Meerbusch. Der Preis sei Verhandlungssache, "Rosti ist wertvoll, aber überhaupt nicht teuer", betont Hammann.

(RP)
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