Erreichung der Klimaziele: Bundestag beschließt Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Erreichung der Klimaziele: Bundestag beschließt Reform des Klimaschutzgesetzes

Meerbusch Strümper fürchten um ihr Pfarrheim

Meerbusch · Die Stadt braucht die Räume, in denen derzeit noch Flüchtlinge leben, nicht mehr. Die Gemeindemitglieder fragen sich, wie es weitergeht.

 Aktuell leben noch 32 männliche Flüchtlinge im Strümper Pfarrheim an der Paul-Jülke-Straße.

Aktuell leben noch 32 männliche Flüchtlinge im Strümper Pfarrheim an der Paul-Jülke-Straße.

Foto: ud

Bekommt die katholische Kirchengemeinde ihr Pfarrheim St. Franziskus und damit das Herzstück des Gemeindelebens im Ort zurück? Das ist die Frage, die die Strümper seit rund zwei Monaten umtreibt. Seither hat sich Ort herumgesprochen, dass die Stadt die Flüchtlinge, die seit gut einem halben Jahr in den Räumen an der Paul-Jülke-Straße untergebracht sind, kurzfristig in andere Unterkünfte verlegen will. Heute Abend entscheidet der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Sozialausschuss, wie und wo Flüchtlinge im Stadtgebiet in Zukunft leben werden. Weil die Zahl der Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind und in Meerbusch ein neues Zuhause suchen, deutlich gesunken ist, will die Verwaltung ihr Unterbringungskonzept fortschreiben und den Mietvertrag mit der katholischen Kirchengemeinde vorzeitig kündigen. Die Stadt visiert eine vorzeitige Auflösung der Mietverträge mit der Kirche zum Sommer 2018 an.

Was das alles für die Kirchengemeinde in Strümp bedeutet, ob und wann sie ihr Pfarrzentrum für Seelsorge-Arbeit wieder zur Verfügung gestellt bekommt, ist noch offen, denn fest steht auch: Das Bistum Aachen will und muss sparen. Alle Gebäude und deren Nutzung ständen deshalb grundsätzlich auf dem Prüfstand, sagte Stefan Beeck, stellvertretender Vorsitzender im Kirchenvorstand, im Februar im Gespräch mit unserer Zeitung. Damals war die Nachricht, dass die Stadt früher als gedacht aus dem Mietvertrag raus will, noch ganz frisch. "Wir hatten die Frage, was mit dem Pfarrheim nach der Vermietung geschieht, auf Wiedervorlage - allerdings erst für 2022", so Beeck. Wenn das Rechtliche geklärt sei, müssten die Gremien entscheiden, wie es weitergehen soll, sagt Beeck. Da diskutiere man gerne ergebnissoffen.

Eine erste Ideensammlung mit Pfarrer Norbert Viertel, Mitgliedern des Kirchenvorstands, des GdG-Rats und Multiplikatoren hat es bereits gegeben. Die Gemeindemitglieder hoffen jetzt darauf, dass das Heim in jedem Fall erhalten bleibt. "Es wäre ganz furchtbar, wenn es das Pfarrheim nicht mehr geben würde", sagt kfd-Vorsitzende Wilma Boltd. "Besonders den Ur-Strümpern würde es ein Stück Heimat nehmen, der Gemeinde würde es an Authentizität fehlen. Wir haben dort Geburtstage und Karneval gefeiert, unser Pfarrhaus war weit und breit das schönste in der Region." Sogar von außerhalb seien Menschen gekommen, um in Strümp am Gemeindeleben teilzunehmen und zu mitzufeiern, sagt Boldt. "Dann wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt, in den ganzen Entscheidungsprozess waren wir nicht miteingebunden. Wir bekamen nur die Information 'bis dahin müsst ihr raus sein' und das war's."

Kirchenvorstandsmitglied Max Tjaben-Stevens verspricht, dass die Gemeindemitglieder bei den anstehenden Entscheidungen diesmal mitgenommen werden sollen. "Wir stehen am Anfang einer offenen Gesprächsrunde", sagt er. "Unsere Hoffnung ist, dass wir am Ende in Bezug auf das Pfarrheim mehr haben als vorher. Aber es muss sich auch jemand drum kümmern und es muss finanzierbar sein."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort