Mettmann Licht und Schatten - das Wechselspiel fasziniert die Künstlerin

Mettmann · Nadja Nafe stellt im Kunsthaus aus. Die Malerin zeigt Arbeiten, die in diesem Jahr in Israel entstanden sind.

 Nadja Nafe stellt im Kunsthaus Lohstraße aus.

Nadja Nafe stellt im Kunsthaus Lohstraße aus.

Foto: Dietrich Janicki

Grundsätzlich interessieren Nadja Nafe Kontraste. "Das können Strukturen im Vergleich zu Brüchen sein, Tiefenraum und die Konfrontation mit der Leinwand ebenso wie figürliche Elemente im Gegensatz zu informellen Formen", sagt die 30-Jährige. Ganz besonders fasziniert sie das Wechselspiel von Licht und Schatten, "das ist immer wieder neu und anders". Einer Ausstellung der Malerin wird am Freitag im Kunsthaus eröffnet

Eine besondere Möglichkeit, ihrem Lieblingsthema nachzugehen, hatte die Absolventin der Kunstakademie, die ihre Studien 2011 als Meisterschülerin mit dem sogenannten Akademiebrief abschloss, jetzt zu Jahresbeginn. "Im März und April habe ich in Israel gearbeitet." Ein Stipendium des Kulturamts Düsseldorf ermöglichte den Aufenthalt. Durchs Land ist sie gereist, um so viel wie möglich zu sehen und zu erfahren. "Und ohne impressionistisch oder schwärmerisch werden zu wollen: Das Licht dort ist durch seine leichte Orangestichigkeit und Wärme immer sehr besonders."

Sichtbar macht die Künstlerin dieses Faszinosum in einer Reihe verschiedener Installationen und Kollagen, die im Frühling vor Ort entstanden und nun Teil der Ausstellung mit dem Titel "behind curtains ("hinter Schleiern")" sind. "Bevor ich losfuhr habe ich mich natürlich gefragt, was für Arbeitsmaterialien ich eigentlich mitnehmen sollte."

Der immense Papiervorrat erwies sich als goldrichtig. Auf 20 bis 30 Meter lange Papierrollen sind beispielsweise unterschiedliche Farbnuancen geschichtet, aus denen, je nach Perspektive, sich Räume und Formen erahnen lassen. "Das hat alles was Flüchtiges" und dieses Unkonkrete der Installationen ist gewollt. "Dieses Temporäre passte auch zur Situation, denn ich war ja auch bloß zu Gast, also nur zeitweise da."

Dem Betrachter bleibt es selbst überlassen, sinnbildlich den Schleier, der über allen Bildausschnitten zu liegen scheint, vermittels seines Einfallsreichtums zu lüften und das dahinter liegende Geheimnis zu entdecken. Gleiches gilt für die bewusst kleinformatigen Arbeiten, die ebenfalls alle aus diesem Jahr datieren und inhaltlich mit dem Israelaufenthalt korrespondieren.

Ihre aktuellen Arbeiten in einer Einzelausstellung ausgerechnet im Kunsthaus zeigen zu können, empfindet die Wahl-Düsseldorferin als "superspannende Möglichkeit. Denn hier kann ich experimentieren und die Dinge so präsentieren wie ich es für richtig halte." Als "Ort mit Potential" beschreibt sie die drei Räume an der Lohstraße. "Die Aufteilung gibt mir die Möglichkeit, in jedem Raum eine eigene Welt zu schaffen."

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