Handball Unitas-Frauen leisten einen Kraftakt

Haan · Am Anfang der Saison zählten die Haaner Handballerinnen zu den Aufstiegsfavoriten in der Verbandsliga. Nach einem tollen Start ging es jedoch kontinuierlich bergab. Trainer Matthias Wacker warf das Handtuch, Nachfolger Jurek Tomasik sorgte für die Wende.

 Nina Orth (beim Wurf) erzielte in der vergangenen Spielzeit die meisten Haaner Tore.

Nina Orth (beim Wurf) erzielte in der vergangenen Spielzeit die meisten Haaner Tore.

Foto: Olaf Staschik

Mit einigen Ambitionen starteten die Unitas-Handballerinnen in die kürzlich abgelaufene Spielzeit. Da vier Teams von der Verbandsliga in die Oberliga aufsteigen konnten, hatten sich die Verantwortlichen und die Spielerinnen einiges ausgerechnet. Auch der damals neu verpflichtete Coach Matthias Wacker traute dem Team einiges zu. Nach einer doch eher enttäuschenden Saison sprang letztlich ein siebter Tabellenplatz heraus.

Dabei sah es anfangs so aus, dass die Mannschaft das Ziel Aufstieg realisieren könnte. Die ersten vier Spiele wurden gewonnen und als zwischenzeitlicher Spitzenreiter wies die Tabelle eine makellose Bilanz von 8:0 Punkten aus. Dann gab es eine Niederlage gegen die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf. Damit wurde eine negative Wende eingeläutet. In der Folge gewann die Unitas zwar noch knapp die Begegnung gegen die Zweitvertretung des Drittliga-Aufsteigers TB Wülfrath, doch dann gingen drei Spiele hintereinander verloren. Das führte dazu, dass die Haanerinnen in der Tabelle kontinuierlich nach unten rutschten.

Die Stimmung im Unitas-Lager kippte. "Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer war zerrüttet. Matthias Wacker zog die Reißleine und stellte kurz vor Weihnachten sein Amt zur Verfügung", fasst Unitas Mannschaftssprecherin Nina Orth diese schwierige Zeit zusammen. Der Unitas-Vorstand reagierte schnell und übertrug dem erfahrenen Trainerfuchs Jurek Tomasik, der auch das Herren-Oberliga-Team trainiert, die Aufgabe als Frauen-Coach. Das war eine kluge Entscheidung, denn bereits im ersten Spiel unter seiner fachlichen Leitung verbuchte das Team den ersten Punkt nach gut zwei Monaten auf der Haben-Seite. Es war aber schwieriger, als die Verantwortlichen dachten, bis das Unitas-Schiff wieder auf geradem Kurs segelte. Es musste hart trainiert, einige weitere Niederlagen verdaut und viele Gespräche geführt werden, ehe das Selbstbewusstsein des Teams wieder vorhanden war.

Erst in der Schlussphase der Saison rief die Mannschaft das Potenzial ab, das in ihr steckte. Mit den Siegen gegen die Bergischen Panther, die HSG W. MTV und den TuS Wermelskirchen sorgten die Haaner Handballerinnen für einen versöhnlichen Saisonabschluss. "Es hat einige Zeit gedauert bis die Mannschaft meine Vorstellungen genau verstand und die taktischen Vorgaben umsetzte. Zuletzt hatte sie alles verinnerlicht und vor allem auf dem Spielfeld umgesetzt", sagte Jurek Tomasik. Der scheidende Trainer macht deutlich, dass es eine Weile brauchte, ehe seine Handschrift sichtbar wurde. "Bei nur zweimal Training in der Woche - einige Spielerinnen erschienen auch nur einmal - war das alles nicht so einfach. Ich habe mich aber gefreut, dass die Übungseinheiten letztlich doch gefruchtet haben."

Tomasik glaubt, dass in der Haaner Frauen-Mannschaft einiges an spielerischem Potenzial steckt. "Der Grundstein für eine Weiterentwicklung des Teams ist gelegt. Jetzt hoffe ich, dass mein Nachfolger darauf aufbauen kann." Der neue Coach ist bereits verpflichtet. Marek Walkiewicz steht ab Juni in der Verantwortung, verkündet Nina Orth. "Er hat sich bereits mit mir in Verbindung gesetzt und wir haben über die Mannschaft und deren Spielsystem gesprochen. Ich hatte den Eindruck, dass Marek Walkiewicz eine ähnliche handballerische Philosophie vertritt, wie ich sie habe", betont Juri Tomasik. "Jetzt hoffe ich nur, dass der Kader in etwa zusammen bleibt. Einige Spielerinnen verlassen aber wohl den Verein."

Das bestätigt Nina Orth. "Caro Mück, Annika Essen und Mareike Bauer werden in Zukunft nicht mehr für uns auflaufen. Da müssen wir uns mit neuen Spielerinnen verstärken." Gesucht wird auch eine zweite Torhüterin. In der abgelaufenen Saison stand mit Caro van Hueth nur eine Torfrau im Kader. Auf dieser wichtigen Position muss für ein Verbandsliga-Spitzenteam jedoch eine Alternative vorhanden sein.

(klm)
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