Mönchengladbach Die Blutspur der Krimitage endet im BIS

Mönchengladbach · Der Tatort ist das BIS-Zentrum. Die Täter: Anja Puhane, Jutta Chrisanth, Ansgar Fabri, Jan Michaelis, Helene Rogel und Michael Nolden. Gemeinsam präsentieren sie ihre selbst geschriebenen, kaltblütigen und rabenschwarzen Krimis.

 Die neunten Krimitage endeten jetzt mit einer langen Kriminacht im BIS: Die sechs Autoren – wie hier Anja Puhane – verstanden es allesamt, die Zuhörer bei Wein und Kerzenschein mit ihrem Lesestoff zu fesseln.

Die neunten Krimitage endeten jetzt mit einer langen Kriminacht im BIS: Die sechs Autoren – wie hier Anja Puhane – verstanden es allesamt, die Zuhörer bei Wein und Kerzenschein mit ihrem Lesestoff zu fesseln.

Foto: Detlef Ilgner

Im BIS-Zentrum wird der Saal langsam dunkler. Die Gäste und die Autoren nehmen auf ihren Stühlen platz. Bei einem Glas Wein und Kerzenschein warten die Zuhörer gespannt auf die erste Darbietung des Abends.

Als Ulrich Borchers auf seinem Klavier zu spielen beginnt, ist die Atmosphäre für eine aufregende und gruselige Mordnacht geschaffen. Anja Puhane ist die Erste, die ihren Krimi zum Besten gibt. In einer Geschichte, die bis zum Schluss offen lässt, ob der Protagonist die Handgranate in seiner Tasche zünden wird, ist sowohl Spannung als auch Humor präsent. Jutta Chrisanth, die als Nächste zu lesen beginnt, lässt sich in ihren Geschichten von einem Urlaub am Gardasee inspirieren. Ihre Krimis haben einen Hauch von schwarzem Humor. Der Mord passiert eher nebenbei und tritt ganz plötzlich in den Geschichten auf. Während ein Ehepaar am Strand des Gardasees die Sonnenstrahlen genießt, fällt der Blick auf eine gut gebaute, attraktive, junge Italienerin, die ebenfalls am See liegt. Am Ende der Geschichte stellt sich heraus, dass die schöne Frau dort reglos liegt — sie ist tot.

Zwischendurch wird die gruselige Stimmung durch musikalische Zwischentöne von Ulrich Borchers am Klavier erneut untermalt — teils mit eigenen Stücken, teils mit klassischen Melodien. Spätestens, als der aus Heilbronn stammende Autor Jan Michaelis zu lesen beginnt, ist eines klar: Diese Kriminacht hat es in sich. Ein Selbstmord, der allem Anschein nach kein Selbstmord ist. Eine lange Ermittlung beginnt, in der die junge Polizistin Carmen und ihr Vorgesetzter beginnen, gemeinsam den Fall zu lösen. Vom Arzt über den Direktor der Einrichtung bis hin zum verrückten Patienten — in der Geschichte treten ganz unterschiedliche Personen auf. Nicht zuletzt die Tatsache, dass das Ganze in einer Psychiatrie spielt, versetzt die Zuhörer in die richtige Krimi-Atmosphäre.

Der Kurzthriller von Raptus-Autor Ansgar Fabri sorgt ebenfalls für düstere Stimmung. Die britische Militärpolizei und ein deutscher Ermittler begeben sich auf einen bizarren Psychotrip. Am Ende des Abends präsentiert Helene Rogel mal wieder den etwas anderen Krimi, der bei den Zuhörern ebenfalls für Beifall sorgt. Auch Michael Nolden, der aus seinem Krimi "Nachtzug nach Biarritz" vorliest, präsentiert dem Publikum Angst und Schrecken zugleich.

Die neunten Krimitage in Mönchengladbach ließen in sechs Orten ihre Spuren zurück. In den zwei Wochen gab es sowohl eine Krimi-Filmnacht, ein Krimi-Dinner für Kinder und Eltern und ein Krimi-Kultur-Frühstück. Bereits jetzt warten alle Beteiligten und Zuhörer auf die zehnte Kriminacht in Mönchengladbach. Es bleibt nur noch ab abzuwarten, welche Krimis dann zum Besten gegeben werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort