Kommentar zur Borussia Eberl: Kämpfer und Stratege

Max Eberl war ein Kämpfer, als er noch Spieler war. Das, so sagt er, sei er auch als Sportdirektor. Doch ist er in diesem Job auch als Stratege gefragt. Eberl ist seit mehr als zehn Jahren Borusse, er weiß um die innere Befindlichkeit des Klubs.

 Borussias Sportdirektor Max Eberl sucht einen neuen Coach.

Borussias Sportdirektor Max Eberl sucht einen neuen Coach.

Foto: Kerstin de Haas

Er weiß, welche Rolle die große Vergangenheit des fünfmaligen Meisters spielt. Und, wie sie auf die Gegenwart reflektiert. Läuft es gut bei Gladbach, dann wird geträumt von einer schönen neuen Zeit, die sein soll wie die fröhlichen 70er Jahre. Das Gewesene als Maßstab — das ist meist problematisch. Von den 70ern ist die aktuelle Borussia Lichtjahre entfernt.

Der Bundesligist steht gut da. Noch aber ist das Team nicht so stabil, dass Schwächephasen auszuschließen sind. Alles, was jetzt gut ist, könnte dann im Misserfolg umgedreht werden, fürchtet Eberl. Und lehnt sich gegen die Schnelllebigkeit des Bundesliga-Geschäfts auf. Er will Kontinuität. Und weiß, dass zu viele Rosinen in den Köpfen, ob nun im Team oder im Umfeld, nicht gut dafür sind.

Das haben die vergangenen Jahre gezeigt. Eberl will verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Deswegen polterte er nun los im Trainingslager in La Cala des Mijas, um die Dinge in die richtige Richtung zu lenken. Wichtig sei nur, dass die Rückrunde gelinge, das ist Eberls Botschaft, und nicht, ob Marko Reus zur WM fährt oder wie es um Dantes Zukunft bestellt ist.

Eberl nennt Uli Hoeneß als einen, dessen Arbeit als Manager für ihn vorbildhaft ist. Hoeneß, nun Präsident des FC Bayern München, ist ein Meister strategisch-taktischer Verbal-Offensiven. Eberl, der beim FC Bayern "aufwuchs", hat genau hingeschaut. Er kennt das Hoeneß-Prinzip: Manchmal muss man lauter sprechen, um gehört zu werden.

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