Mönchengladbach JHQ: Entscheidung im November

Mönchengladbach · Die Grünen warnten im Rat vor einem "finanziellen Blindflug" der Stadt, wenn sie das Areal mietet oder kauft. OB Reiners präzisierte den Zeitplan.

Breite Zustimmung, aber auch teilweise scharfe Kritik an dem Plan der Stadt, das JHQ zu mieten oder zu kaufen gab es in der gestrigen Ratssitzung. CDU, SPD und FDP bekräftigten erneut, dass es ein Gewinn für die Stadt wäre, wenn das von Konzertveranstalter Marek Lieberberg geplante Festival gelänge. "Das ist eine Dimension von Veranstaltung, wie es sie in Mönchengladbach noch nicht gibt. Die Verwaltung hat durch ihre Arbeit den Weg dafür gebahnt", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Peter Schlegelmilch. Sein SPD-Kollege Felix Heinrichs stellte klar, dass die SPD von der Idee überzeugt sei. Auch die FDP sieht die Bedeutung und die Chance für die Stadt. Nicole Finger (FDP) hofft, dass es der Verwaltung gelingt, die zur Entscheidung nötigen Fragen rechtzeitig zu beantworten und die Verträge zur Unterschriftsreife zu verhandeln. Dass dazu noch Zeit ist, betonte Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners. "Es gibt für uns keine Frist, die wir einhalten müssen", sagte er. Allerdings werde man versuchen, bis zur nächsten Ratssitzung am 20. November eine zuverlässigere Datenbasis zusammenzustellen. "Ob wir dann so weit sind, dass Verträge unterschriftsreif sind, kann ich nicht prognostizieren. da es dabei nicht allein auf uns sondern auch auf unsere Vertragspartner ankommt", so Reiners. Er hoffe aber, dass es schon in der Finanzausschusssitzung am 6. November mehr Klarheit geben werde. Nicole Finger mahnte an, die Verwaltung müsse die Politik kurztaktiker informieren, als sie das in der Rock-am-Ring-Debatte tat.

Skeptisch sind die Linken, die anmahnten, die Bürger müssten in die Entscheidungsfindung einbezogen werden, und vor allem die Grünen. Von einem "finanziellen Blindflug" sprach deren Fraktionssprecher Karl Sasserath. Weder seien die Kosten für den Abriss der Gebäude noch die Sicherung der Verkehrswege ausreichend kalkuliert noch seien die Wasserrechte ausreichend gewürdigt. Dass das Land noch immer kein grünes Licht für die Erstunterbringungseinrichtung im JHQ gegeben habe, deute auf Bedenken hin, die hellhörig machen. "Machen Sie erst mal Ihre Hausaufgaben", sagte Sasserath an die Adresse von CDU und SPD. Schlegelmilch konterte diese Einwände ruhig und sachlich. "Es ist ja wohl unstrittig, dass weder die Verwaltung noch die Entwicklungsgesellschaft noch die CDU und SPD für finanzielle Blindflüge stehen", so der CDU-Fraktionsvorsitzende. Alle Fragen würden umfassend geprüft; am Ende entscheide der Nutzen für die Stadt.

(RP)
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