Fußball Der Amateurfußball entdeckt den Freitag als Spieltermin

Fussball · Um nicht mit Heimspielen von Lokalrivalen oder gar der Borussia zu kollidieren, ist Flexibilität gefordert. Der Verband bietet diese an.

Wann wird Fußball gespielt? Früher war das nur samstags oder sonntags möglich, vor allem bei den Jugendteams und den Amateuren. Doch die Zeiten haben sich grundlegend geändert, aber nicht alle verstehen sie zu deuten und die entsprechenden notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

In diesem Fall setzte und setzt der Fußballverband Niederrhein (FVN) die richtigen Signale, indem er flexible Spieltermine zulässt und nun sogar sinnvoll erweitert. Fußballkreis-Vorsitzender Hermann Josef Vos, auch Beisitzer im Präsidium des FVN, erklärt: "Wir haben den Spieltag bei den Jugendlichen nun vom Freitag bis zum Montag der kommenden Woche ausgedehnt. Damit tragen wir der Tatsache Rechnung, dass der Schul- und Freizeitbereich unsere Jugendlichen terminlich auch bindet."

Im Seniorenbereich ist es naturgemäß nicht unbedingt der Schulbereich, der die Terminplanung erschwert, vielmehr kommt sich der Fußball hier oft selbst in die Quere. Seit vielen Jahren beklagt so Lürrips Fußballobmann Andreas Zimmermann: "Wenn Borussia sonntags zeitlich parallel zu uns spielt, fehlen uns Einnahmen." Er verrät dabei nicht, dass dann zudem dem ein oder anderen Kicker seine Borussen-Jahreskarte wichtiger ist als das Spiel seiner Mannschaft.

Für die kommende Saison ist die Terminplanung besonders für die Ober- und Landesligisten aus Mönchengladbach und der näheren Umgebung terminlich sehr unangenehm geworden. An sieben Spieltagen treten der FC, Odenkirchen und Jüchen entweder gleichzeitig zu Hause oder auswärts an. Das wird den einen oder anderen Freund des Amateursports nicht begeistern, aber auch die Kassierer der Klubs werden nach Spielschluss auf recht überschaubare Einnahmen blicken können. Ursache dafür ist die Gruppeneinteilung der beiden Landesligen: Jüchen spielt mit vielen ehemaligen Odenkirchener Kickern in der Gruppe 1, Odenkirchen wenigstens mit Kontakt zum Grenzland in Gruppe 2.

Zwar haben die Planer beim FVN die bestehenden Kreise nicht auseinanderdividiert, aber sie haben auch nicht neuere regionale Gegebenheiten berücksichtigt. Allerdings hat der eine oder andere Klub auch durch spezifische Wünsche dafür gesorgt, dass er mit einem recht ungünstigen Spielplan zurechtkommen muss. Jüchen absolviert beispielsweise innerhalb von sechs Wochen fünf Heimspiele. Staffelleiter Thomas Klingen sagt: "Ich habe alle spezifischen Wünsche der Jüchener berücksichtigt. Dadurch ergab sich diese Häufung."

Zu spät ist es aber noch nicht, um zumindest die Parallelspiele des FC und Odenkirchen zu umgehen. Die flexible Terminplanung erlaubt auch Spiele am Freitag. Die müsste Odenkirchen bei der Arbeitstagung ihrer Landesliga-Gruppe beantragen. "Bisher ist mir das nicht so aufgefallen. Wir werden uns damit aber schnell beschäftigen", sagt Odenkirchens Sportlicher Leiter Mathias Komor. Mit dem Freitag ginge man nicht nur dem Nachbarn terminlich aus dem Weg, sondern auch der Borussia. Diese Chance haben einige Bezirksligisten schon genutzt. Jedenfalls ist das aus den Spielplänen zu ersehen. Es wäre ein Fortschritt gegenüber den Vorjahren.

(RP)
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