Fußball Der FC freut sich auf Spiel in der Grotenburg

Fussball · Früher spielten Borussia, der Rheydter SV und der 1. FC Viersen in der ehrwürdigen Oberliga. Jetzt sind die Westender erstmals dabei.

 Vor allem alt, aber eben auch ehrwürdig: Die Krefelder Grotenburg-Kampfbahn, Heimstätte des Niederrhein-Oberligisten KFC Uerdingen.

Vor allem alt, aber eben auch ehrwürdig: Die Krefelder Grotenburg-Kampfbahn, Heimstätte des Niederrhein-Oberligisten KFC Uerdingen.

Foto: Thomas Lammertz (Archiv)

Das Konstrukt "Oberliga" hat eine lange Geschichte im deutschen Fußball. Es ist kaum klein zu kriegen, verschwand nur vorübergehend in der strukturellen Versenkung, um dann doch wieder in veränderter Form und Wertigkeit aufzutauchen. Und immer wieder mischten Vereine aus dem Fußballkreis Mönchengladbach/Viersen mit. In der neuen Saison ist es erstmals der 1. FC Mönchengladbach.

Direkt nach dem Krieg waren es die Borussen und der Rheydter SV, die mit recht wechselndem Erfolg und in der damals obersten deutschen Spielklasse mit von der Partie sein durften. Während zweier Spielzeiten (1950/51 und 1953/54)trafen Borussia und der RSV direkt in der Oberliga West aufeinander.

Mit Einführung der Bundesliga verschwand die Oberliga dann in der Versenkung, nur, um 1974 im Amateurbereich wieder neu belebt zu werden. Acht Gruppen bildeten fortan im Bereich des Deutschen Fußballbunds (DFB) die Dritte Liga. Mit von der Partie war von 1980 bis 1994 der 1. FC Viersen, der sich aber nicht jährlich in der Klasse behaupten konnte und gelegentlich als Fahrstuhlmannschaft tituliert wurde.

1987 bekam Viersen in direkter Nachbarschaft Konkurrenz durch den Rheydter Spielverein, der mit einem Doppelaufstieg von der Landesliga bis in die Oberliga stürmte und dort 16 teilweise sehr erfolgreiche Spielzeiten (Deutscher Amateur-Vizemeister 1990) verbrachte. Dann machte die Insolvenz einen Strich durch das allzu schöne Erfolgsmärchen.

Ab 1994 wurde zwar weiter in acht Oberliga-Gruppen gespielt, aber durch die Regionalligen wurden die Oberligisten viertklassig. 1997 waren es dann die Borussen-Amateure, die allmählich dem Spielverein den Rang abliefen und bis 2008 sogar zweimal Meister wurden. Dann verschwand die Oberliga wieder einmal, um 2012, diesmal als fünfte Spielklasse, wieder aufzutauchen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Borussias zweiter Anzug schon in die Regionalliga katapultiert. Rheydt verschwand weiter in der sportlichen Versenkung. Viersen stieg freiwillig in die Landesliga ab.

Im 1. FC Mönchengladbach hat der Fußballkreis Mönchengladbach/Viersen nun also wieder einen Oberligisten. Bis zur Bundesliga sind es nur 144 Mannschaften, die sich über dem FC im fußballerischen Premium-Bereich des DFB tummeln dürfen (Regionalliga, Dritte Liga, Zweite Liga, Bundesliga). Mit dem FC spielen zirka 245 Klubs in den unterschiedlichen Amateur-Oberligen der Republik. Davon ist die Oberliga Niederrhein eine, die auch mit einigen namhaften Mannschaften aufwarten kann.

Für die jungen FC-Spieler wird es schon etwas Besonderes sein im Wuppertaler Zoo-Stadion antreten zu dürfen oder in der Krefelder Grotenburg, in der früher schon herausragende Europapokalspiele stattgefunden haben. Es ist auf jeden Fall eine neue, spannende Fußballwelt, in der sich der FC in der kommenden Saison bewegen und bewähren kann. Es ist schließlich immer noch etwas Besonderes, wenn auf einer Spielklasse das Etikett "Oberliga" drauf steht.

So sieht die Oberliga nächste Saison aus Wuppertaler SV, Ratingen 04/19, SVHönnepel-Niedermörmter, MSV Duisburg U23, 1. FC Bocholt, TV Jahn Dinslaken-Hiesfeld, VfR Fischeln, TuRu Düsseldorf, TuS 64 Bösinghoven, RW Oberhausen U 23, ETB SW Essen, SC Kapellen-Erft, VfB 03 Hilden, KFC Bayer Uerdingen (Absteiger aus der Regionalliga). 1. FC Mönchengladbach, TV Kalkum-Wittlaer und Spvg. Schonnebeck (Aufsteiger aus den Landesliga-Gruppen), 1. FC Kleve oder FSV Duisburg oder SC Düsseldorf West als Sieger der Relegationsrunde.

(RP)
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