Aus Den Vereinen "Unsere Randsportart ist in der Stadt bekannt"

Mönchengladbach · Die Kunstradfahrer vom RV Adler Neuwerk sind in Deutschland Spitzenklasse. Im Interview erklären die Verantwortlichen, warum das so ist.

Gleich in ihrer ersten Saison in der Altersklasse der Junioren ist es den Kunstradfahrerinnen vom RV Adler Neuwerk gelungen, sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Trainerin Ulla Knoop und der Erste Vorsitzende Stefan Lingen geben einen Einblick in das Vereinsleben der Neuwerker Radartisten.

Frau Knoop, Sie stehen mehrmals die Woche als Trainerin an der Fahrfläche, wenn die vier Mädchen ihre Kür für die Wettkämpfe einstudieren. Nun hat es gleich mit der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft geklappt. War mit so einem Erfolg schon zu rechnen?

Knoop Ich glaube, die Deutsche Meisterschaft ist für uns Kunstradfahrer immer ein großes Ziel und das, worauf wir das ganze Jahr hinarbeiten. Gerechnet haben wir damit nicht, aber gehofft haben wir natürlich. Und die Mädchen haben sich mit tollen Leistungen belohnt.

Kunstradfahren ist eine Randsportart. Wie gelingt es Ihnen trotzdem, Kinder und Jugendliche von ihrem Sport zu begeistern?

Lingen Seit Anfang 2013 haben wir 17 neue aktive Mitglieder, das ist ein toller Erfolg. Oft bringen die Kinder, die hier zum Training kommen, Freunde mit. Die wollen dann meistens auch einmal eine Runde auf dem Rad drehen und sind schnell fasziniert. Außerdem kooperieren wir mit den Grundschulen in Bettrath und Neuwerk-Damm, indem wir eine Kunstrad-AG anbieten, wo Kinder sich früh mit dem Sport auseinandersetzen können. Auch an Tagen der offenen Tür in den Gladbacher Grundschulen stellen wir unsere Sportart vor. Uns fällt allerdings immer wieder auf: Viele Mönchengladbacher haben selbst schon mal mit dem Sport zu tun gehabt oder kennen zumindest jemanden, der früher einmal Kunstrad gefahren ist. Wir sind sicherlich eine Randsportart, die aber in Mönchengladbach bekannt ist.

In welchem Alter können Kinder mit dem Kunstradfahren anfangen?

Lingen Zunächst einmal sollte man ein normales Straßenfahrrad einigermaßen sicher bewegen können, da ein Kunstrad technisch ein bisschen anders funktioniert. Die Kinder sollten zwischen sieben und zwölf oder 13 Jahren alt sein. Genaue Vorgaben gibt es da aber nicht, das hängt auch immer von Körpergröße und Talent ab. Je nach Alter werden die Kleinsten dann spielerisch an den Sport herangeführt. Grundsätzlich darf natürlich jeder, der mag, bei uns vorbeischauen und das Ganze einmal ausprobieren.

Alle Trainer und Betreuer beim RV Adler arbeiten ehrenamtlich, und das bis zu neun Stunden pro Woche. Wie motiviert man sich da?

Knoop Ganz wichtig dabei ist die Begeisterung für den Sport selber. Aber auch die Dankbarkeit dafür, was man als jugendlicher Sportler damals selber erhalten hat und die Freude, wenn man Erfolge, wie gerade mit den Mädchen, feiert. Wenn man nach einem erfolgreichen Wettkampf in die glücklichen Gesichter der Kinder sieht, macht einen das mächtig stolz. LINGEN Der Lohn ist der Erfolg auf Meisterschaften, wenn man sieht, dass man über Monate hinweg mit den Kindern und Jugendlichen etwas einstudiert hat und diese es beim Wettkampf mit Bravour abrufen. Eine große Rolle spielen aber auch die Freundschaften, die sich entwickeln. Sicherlich hat man als Trainer auch zu kämpfen. Gerade, wenn man die dritte Stunde am Stück an der Fläche steht und dann die Großen zum Beispiel gestresst aus der Schule zum Training kommen. Aber ich denke, bei uns überwiegt die positive Stimmung.

Auch im Schüler- und Elitebereich hat der Adler gerade im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften noch einige Eisen im Feuer. Wie lautet die Zielsetzung für das restliche Jahr?

Lingen So erfolgreich wie möglich zu sein. Natürlich ist es klasse, wenn man die Qualifikation über die Bezirks- und Landesebene bis hin zur Deutschen Meisterschaft schafft. Das gelingt uns häufig. Und wenn man dort um die Medaillen mitfahren kann, ist das ein toller Erfolg.

Gibt es in diesem Jahr auch noch Wettkämpfe in Mönchengladbach?

Lingen Am 11. Mai richtet der RV Adler in der Krahnendonkhalle in Neuwerk die NRW-Pokalvorrunde aus und am 21. Juni treffen sich die Kunstfahrer aus den Radsportbezirken Mönchengladbach und Krefeld zum 3. Ranglistenwettbewerb ebenfalls in der Krahnendonkhalle. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich unsere Sportart einmal anschauen zu kommen.

(yl)
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