Mönchengladbach Warum die Baustelle Niersbrücke so lange ruht

Mönchengladbach · Die Brücke an der Ritterstraße sollte eigentlich im Herbst fertig sein. Doch daraus wird nichts: Erst muss die Niers durch Rohre geführt werden. Das muss genehmigt werden. Dann geht der Bau weiter.

Um diese Brücke neu zu bauen, muss erst die Niers an der Stelle verrohrt werden. Doch das dauert.

Um diese Brücke neu zu bauen, muss erst die Niers an der Stelle verrohrt werden. Doch das dauert.

Foto: Richters

Eine Baustellenampel ist selten ein großes Vergnügen. Denn die Wartezeit, wenn eine Straße nur abwechselnd in eine Richtung befahren werden kann, ist stets lang. Umso ärgerlicher sind die Anwohner rund um Schloss Rheydt darüber, dass die Ampel ihren Dienst tut, an der Baustelle sich aber gar nichts regt. "Man sieht hier seit Weihnachten keinen mehr arbeiten", sagt Anwohner Hans Wilfried Oellers, der sich wie weitere Leser an den Bürgermonitor unserer Redaktion wandte.

Das Problem ist bekannt, unsere Redaktion berichtete bereits im Januar darüber. Neu ist aber: Es gibt noch keine Lösung, und es wird auch noch länger so bleiben. Die Bauarbeiten, die bereits im August des vergangenen Jahres begannen, sind nach dem Abriss der halben bestehenden Brücke gestoppt, weil das Wasser Probleme macht. Das Grundwasser steht einfach zu hoch und behindert damit die Bauarbeiten, wie Stadtsprecher Wolfgang Speen mitteilte. "Das Grundwasser muss an der Stelle abgesenkt werden. Das geht aber nur mit einer Änderung im Bauverfahren", sagt Speen. Das wiederum muss von der Bezirksregierung genehmigt werden - was bisher noch nicht passiert ist. "Wir warten auf die Genehmigung. Sobald sie vorliegt, kann es weitergehen." Um das Grundwasser abzusenken, muss die Niers nämlich an der Stelle komplett verrohrt werden. Dafür wiederum braucht es die Erlaubnis durch die kommunale Aufsicht.

Inzwischen geht auch die Stadt davon aus, dass der ursprünglich geplante Zeitrahmen nicht mehr einzuhalten ist. Eigentlich sollte das Brückenbauwerk bis zum Herbst dieses Jahres fertig sein. Da war man aber noch nicht von einer solchen Verzögerung ausgegangen. Dass das Bauwerk damit auch teurer wird als die ursprünglich veranschlagten 1,25 Millionen Euro, ist auch klar. Zu den Kosten äußerte sich die Stadt noch nicht.

Die Brücke spielt für den Straßenverkehr in der Stadt allerdings eine wichtige Rolle. Denn sie ist schon seit Jahren gewichtsbeschränkt. Künftig sollen dort aber Lkw fahren können, so sieht es das Lkw-Routenkonzept vor. Für Schwerlastverkehr war das bisherige Bauwerk aber nicht ausgelegt.

(RP)
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