Moers Autohaus Minrath expandiert in Hülsdonk

Moers · Das Unternehmen hat ein 40.000 Quadratmeter großes Gelände am Jostenhof erworben. Dort soll ein neues Audi-Zentrum entstehen. Ob auch das VW-Haus von der Rheinberger Straße wegzieht, ist noch offen.

 Die jetzige Industriebrache am Jostenhof bietet viel Platz. Minrath will hier unter anderem ein neues Audi-Zentrum bauen.

Die jetzige Industriebrache am Jostenhof bietet viel Platz. Minrath will hier unter anderem ein neues Audi-Zentrum bauen.

Foto: Klaus Dieker

Minrath und Moers - seit 1952 bilden sie ein Paar. Jetzt will das Unternehmen den Standort ausbauen, allerdings nicht am Traditionssitz Rheinberger Straße, sondern auf einem neuen Gelände am Jostenhof. Dort hat Minrath insgesamt 40.000 Quadratmeter Fläche von der Baufirma Züblin erworben. "So viel wollten wir gar nicht", sagt Minrath-Geschäftsführer Thomas Borusiak. "Aber das Gelände war nur komplett zu haben."

Schon vor zwölf Jahren hat Minrath einen Teil des Züblin-Areals erstanden und dort ein Porsche-Zentrum und ein Skoda- und ein Seat-Haus errichtet. Das neu erworbene Gelände schließt sich direkt an. "Noch in diesem Jahr werden wir das Skoda- und Porsche-Haus erweitern", kündigt Borusiak an. Geplant sei eine neue Skoda-Werkstatt sowie eine Vergrößerung des Porsche-Ausstellungsraums. In einem nächsten Schritt werde innerhalb der nächsten zwei Jahre ein neues Audi-Zentrum am Jostenhof entstehen. Das Audi-Gelände an der Rheinberger Straße werde dann verkauft.

"An der Rheinberger Straße platzen wir aus allen Nähten, und es gibt keinen Platz für eine Erweiterung", sagt der Geschäftsführer. Der aktuelle Audi-Betrieb stamme aus dem Jahr 1998. "Der Verkaufsraum wurde damals auf 300 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt. Mittlerweile verkaufen wir aber 1200 Audis jährlich." Und die Modellpalette sei erheblich größer worden. "Wir können zwölf Audi-Modelle zeigen, es gibt aber 46." Vor allem fehle es an der Rheinberger Straße aber an Kundenparkplätzen. "Wir stehen täglich vor dem Kollaps."

Auch am VW-Sitz an der Rheinberger Straße sind die Platzverhältnisse beengt. Es sei noch nicht entschieden, ob auch das VW-Haus an den Jostenhof umzieht, sagt Borusiak. "Das wäre eine langfristige Planung, ab fünf Jahren aufwärts." Platz genug gebe es auf dem neuen Gelände. Und auch Argumente dafür. So sei eine Erweiterung der Werkstattzeiten in die Abendstunden hinein den benachbarten Anwohnern der Rheinberger Straße nicht zuzumuten. Vor allem für den Nutzfahrzeugbereich sei dies aber eine Option für Minrath, sagt Thomas Borusiak. "Tagsüber müssen die Firmen mit ihren Fahrzeugen Geld verdienen. Sie wollen sie also abends in die Werkstatt bringen und möglichst morgens wieder abholen." Auch das Stichwort E-Mobilität spreche für einen Umzug. Bis 2025 wolle der VW-Konzern 25 Automodelle mit Elektroantrieb auf den Markt bringen. Für diese Fahrzeuge brauche Minrath die geeigneten Ladesäulen mit entsprechendem Platz. Schon 2020 werde ein Elektro-Fahrzeug mit einer Reichweite von mindestens 500 Kilometern angeboten. "Es soll so viel kosten wie ein Golf mit etwas Ausstattung", kündigt Borusiak an.

Das Gelände am Jostenhof sei nur 800 Meter von der Autobahn entfernt und damit für Kunden gut erreichbar. Im Zuge der Expansion werde Minrath die zurzeit 220 Arbeitsplätze in Moers aufstocken.

(RP)
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