Moers Der Erfinder der Ethno-Comedy blödelt über die Menschheit

Moers · "Was guckst du?!": Diese Frage ist durch ihn in den deutschen Alltags-Wortschatz eingegangen. Und genau so hieß auch die Comedy-TV-Sendung, mit der er Anfang der 2000er bekannt wurde. Schon etwas länger, nämlich seit 20 Jahren, tourt er mit seinen Programmen über die deutschsprachigen Bühnen. Jetzt war Kaya Yanar, der Erfinder der deutschen "Ethno-Comedy", zum ersten Mal in Moers zu Gast. Zu seinem Programm "Planet Deutschland" kamen rund 1100 Besucher in die Festivalhalle.

Moers: Der Erfinder der Ethno-Comedy blödelt über die Menschheit
Foto: agentur

"Wie schön, dass ihr extra eine Halle für mich gebaut und auf mich gewartet habt", witzelte Yanar. Der gebürtige Frankfurter mit türkisch-arabischen Wurzeln hielt gleich zu Beginn nicht hinterm Berg, dass er seit einigen Jahren der Liebe wegen in der Schweiz wohne. Genau deshalb könne er nun mit neuen Augen auf seine Heimat blicken und ist sich sicher: "Deutschland ist lustig!" Allein die Gesetzestexte würden einige Komik hergeben: "Wenn ein Beamter auf Dienstreise verstirbt, ist die Dienstreise beendet", heiße es da. Yanar erzählt lustige Episoden übers Autofahren, Tierliebe und Dialekte, etwa das wenig erotisch klingende Sächsisch. Auf eine seiner Spezialitäten kommt er dann, als er nach der Herkunft der Zuschauer fragt. Denn egal, ob Türken, Russen, Griechen oder Kroaten, zu allen hat er ein paar Besonderheiten auf Lager, über die man herzhaft lachen kann. So manches Klischee nimmt er augenzwinkernd auf die Schippe. Etwa, wie bedrohlich die russische Sprache klingen kann, wenn eine tiefe Stimme mit entsprechendem Zungenschlag sagt: "Juri, ich bin enttäuscht."Bei einer Yoga-Stunde mit seiner Freundin kann er nicht anders, als "spiegelreflexartig" den kopfwackelnden Inder rauszulassen, in dem viele die Figur "Ranjid" wiedererkennen. Es ist einfach lustig, wie er den Klang der Sprachen nachahmt, ohne sie zu sprechen.

(rauh)
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