Kamp-Lintfort Hilfsaktion für kranke Zehnjährige

Kamp-Lintfort · Das kleine Kamp-Lintforter Mädchen leidet an einer tückischen Blutkrankheit, die unbehandelt zum Tod führt. Freunde des Vaters haben jetzt eine Aktion für eine Bluttypisierung gestartet, um einen Knochenmarkspender zu finden.

Sina ist zehn Jahre alt. Die Schülerin der Ernst-Reuter-Schule fährt gerne Fahrrad, schwimmt und tanzt. Doch in den vergangenen Monaten hat das kleine Mädchen auf alle Vergnügungen verzichten müssen, bei denen die Gefahr besteht, dass es sich verletzen könnte. "Schon ein blauer Fleck kann für Sina tödlich sein", sagt ihr Vater, Andreas Grundmann (45). Sina leidet an MDS (Myelodysplastisches Syndrom), einer Blutkrankheit, bei der die Stammzellen des Körpers nicht mehr in der Lage sind, vollständige Blutzellen zu bilden. Unbehandelt führt sie innerhalb weniger Jahre zum Tod. Einzige Hoffnung auf eine vollständige Genesung bietet eine Knochenmarktransplantation. Doch dafür braucht Sina geeignete Spender. Die wollen Freunde der Familie jetzt finden.

Allen voran sind da die vier alten Kumpel von Sinas Papa: Nils Leckmüller (42), Sandro Bartolucci (44), Andre Hempel (44) und Michael Lengowski (42) kennen sich schon seit den Tagen, als sie gemeinsam mit Andreas Grundmann als Jugendliche für TuS Preußen Vluyn die Fußballschuhe schnürten. Gemeinsam werben sie seit Wochen dafür, dass Menschen sich als Stammzellspender registrieren lassen - in der Hoffnung, dass einer dabei ist, dessen Gewebemerkmale eine so hohe Übereinstimmung mit dem Blut Sinas aufweist, dass eine Transplantation möglich ist.

Die Zeit drängt. Noch geht es Sina äußerlich gut. "Doch die Blutwerte sprechen eine deutliche Sprache", sagt Andreas Grundmann. Im Februar hatte eine Kinderärztin ungewöhnlich viele blaue Flecke bei Sina sowie eine auffallende Blässe festgestellt und eine weitere Untersuchung veranlasst. Die erste Diagnose war ein Schock für die Eltern: Leukämie. Auch die genauere Diagnose MDS, die wenig später gestellt wurde, bot keinen Anlass zur Erleichterung.

Das Blut von Patienten, die an MDS leiden, gerinnt nicht wie das von gesunden Menschen. Da zudem die Bildung weißer Blutkörperchen beeinträchtigt ist, kommt es zu vermehrten Infektionen. Die häufigsten Todesursachen von MDS-Patienten sind innere Blutung und Lungenentzündung. Deshalb muss Sina sich in der Schule während der Pausen in einem besonders geschützten Bereich aufhalten. Deshalb darf sie auch keinen Zoo mehr besuchen, weil dort Keime lauern könnten, denen ihr Organismus nicht mehr gewachsen ist.

Die Freunde haben ein T-Shirt drucken lassen mit einem Bild des Mädchens. Darunter steht der Satz. "Sina braucht Hilfe."

(RP)
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