Das Moerser "Atlantic-Kino" einmal anders: Wo sonst bewegte Bilder zu sehen sind, können die Besucher jetzt zum ersten Mal ein echtes Live-Konzert erleben. Unter dem Titel "Klang Kino" verwandeln dort am Samstag, 17. Dezember, ab 11.30 Uhr die Moerser Band "Chamäleon" und das in Krefeld beheimatete "Horst Hansen Trio" den großen Kinoraum des "Atlantic" 90 Minuten lang in einen Konzertsaal.

Veranstaltet wird das ungewöhnliche Ereignis von einer Gruppe junger Leute, die sich in den letzten Jahren schon als Organisatoren des zweimal jährlich im Moerser Jugendkultur-Zentrum "Bollwerk" stattfindenden "Rock-it Festivals" einen Namen gemacht haben. Bei diesem Festival erhalten junge Bands und Musiker aus der Region die Möglichkeit, sich mitunter zum ersten Mal öffentlich einem größeren Publikum vorzustellen. "Mit der Idee des 'Klang Kinos' möchten wir das Ganze noch ein wenig ausweiten", erklärte gestern Hans Lietz, Mitbegründer des "Rocket-it-Festivals". Ursprünglich habe man als ersten Konzertort an ein leerstehendes Ladenlokal in der Moerser Innenstadt gedacht, berichtete er weiter. "Doch dafür hätten wir eine ganze Monatsmiete bezahlen müssen. Was wir uns natürlich nicht leisten konnten." So war er als Mitarbeiter der Atlantic-Kinos an seinen Arbeitgeber herangetreten, der sofort bereit war, ihn bei seiner ungewöhnlichen Konzertidee zu unterstützen. Der Kinosaal des "Atlantic" bot in diesem Fall noch eine weitere Möglichkeit, nämlich das Konzert zeitgleich, eins zu eins auf der dortigen, großen Kinoleinwand zu präsentieren, was der Veranstaltung neben der musikalischen Qualität der zwei auftretenden Bands einen zusätzlichen optischen Reiz verleihen dürfte. Hier eine kurze Beschreibung der beiden: "Chamäleon", anfangs als Akustik-Duo für bekannte Coversongs gegründet, besteht die Band heute aus drei Musikern, die inzwischen hauptsächlich eigene Rock-Kompositionen spielen. Das zweite an diesem Tag auftretende "Horst-Jansen-Trio" entstand zur Erinnerung an den in den 60er Jahren bekannten Krefelder Jazz-Trompeter gleichen Namens und steht inzwischen in Fachkreisen als Gründer des so genannten "heftigen Überjazz", einer ungewöhnlichen Jazzrichtung aus Tradition und Moderne. Wenn es nach Jons Heiner, dem Kulturreferenten des "Bollwerks 107" geht, soll das erste Klang-Konzert im Moerser "Atlantic-Kino" nur ein Auftakt zu ähnlichen musikalischen Events - vielleicht auch an anderen örtlichen Lokalitäten - werden. "Wir haben hier so viele gute, junge Bands und Musiker in und um Moers herum, die eine öffentliche Auftrittschance verdienen", erklärten er und seine Mitstreiter vom "Rock-it"-Team am Mittwoch. "Vielleicht kann uns das Konzert am 17. Dezember im 'Atlantic-Kino' dazu verhelfen, dass sich auch andere junge Leute als diejenigen, die regelmäßig ins 'Bollwerk' kommen, zukünftig für unsere Konzerte interessieren."